Gebaut wurde die zweigleisige Strecke bis zum Leonrodplatz vom 29.3.1909 bis 17.6.1909 und wurde am 25.7.1909 als elektrische Linie in Betrieb genommen, allerdings endete die Linie noch ohne Schleife kurz vor der Kreuzung.
Der Leonrodplatz bekam seine erste einfache Wartehalle 1911 , in unserem Plan von 1917 nur mit der Lupe sichtbar und gelb eingezeichnet
Um auch mit längeren Trambahnzügen zügig wenden zu können, wurde 3.8.1917 die erste Schleife am Leonrodplatz für die Linie 24 in Betrieb genommen. dabei wanderte die Wartehalle auf den rot eingezeichneten Standpunkt in der Schleife. Diese Wartehalle wurde beim weiteren Ausbau und Verlegung der Schleife durch die neu Ost/West-Verbindung der Linie 22 im Jahr1927 abgebrochen,
Der Plan zum Bau der ersten Schleife am Leonrodplatz 1917: gut sichtbar der Standort des alten Wartehäuschen vor uns nach der Schleifenkonstruktion. In die spätere Schwere-Reiter-Straße geht ein 200 Meter langes Hinterstellgleis.
Im Jahr 1927 wird der Leonrodplatz zur Großbaustelle: die neuen Ost/Westverbindung durch die Leonrod- und Schwere-Reiter-Straße vom Rotkreuzplatz nach Schwabing kommt und bringt neben einigen nötigen Straßenbegradigungen und Änderungen der Baulinien auch eine Verlegung der Kehrschleife mit sich. Die Architekten Beblo und Meitinger entwerfen das neue Stationshaus Leonrodstraße 93, das im Zuge dieser großzügigen Umbaumaßnahmen 1927 erbaut wird.
Blick von Westen über die Baustelle im Jahr 1927: Die Schleife ist bereits verlegt, das alte Stationshaus verschwunden, aber in der Schwere-Reiter-Straße sind noch die Hinterstellgleise mit einigen Einsatz-Beiwagen.
Nicht oft konnten wir aus den Tiefen der Archive einen so schönen Bauplan für dieses Stationshaus mit Kiosk, Wartehalle und Toiletten ausgraben. Der Entwurf der beiden Architekten Meitinger und Beblo gefiel den Stadtoberen sogar so gut, dass ein identischer Bau für die Schleife an der Hofmannstraße vorgesehen war, dann aber als zu üppig wieder verworfen wurde.
Das Stationshaus am Leonrodplatz mit seiner Nordostseite fotografiert im Jahr 1935.
Eine Renovierung dokumentierte der Fotograf im Juni 1940 am Stationshaus am Leonrodplatz, hier von Nordosten gesehen.
Das Stationshaus am Leonrodplatz mit seiner Südostseite zeigt den Bau der Sichtschutzwand vor den Toiletten- und Pissoireingängen im Juni 1940.
Die Süd-West-Seite des Stationshaus am Leonrodplatz ebenfalls im Juni 1940 fotografiert zeigt die jetzt schon sehr dichten Bäume in der Platzmitte.
Das Stationshaus am Leonrodplatz und seine Südostseite. unser Bild vom 5.März 1948 zeigt, dass dieses Gebäude den Krieg zwar unversehrt überlebt hat, aber starke Gebrauchsspuren zeigt.
Auf dem Weg in die neue Zeit steht auch am 14.Juli 1959 das Stationshaus am Leonrodplatz gut 30 Jahre nach seiner Erbauung in der Schleifenmitte.
Der Leonrodplatz bekommt Besuch: von 1971 bis 1991 steht eine mobile Stahlbrücke neben dem Stationshaus.
Im Sommer 1994 hat unser Vereinsmitglied Herl das Stationshaus und das Leben darum in den schönsten Sommerfarben dokumentiert. Das ist leider dann auch der Abgesang auf dieses Gebäude, das zwar den Krieg überlebt hat, nicht aber die weitere Münchner Stadtplanung.
Genau zum 50. Geburtstag ist Schluss mit dem gemauerten Bau des Stationshauses am Leonrodplatz.
Der Bau wird abgerissen und ein generische Glas-Stahl-Kiosk für eine Bäckereikette wird hingestellt. Das Bild entstand am 9.Juli 1997.