Der Pferdebahnwagen 273
Da in München kein originaler Pferdebahnbeiwagen erhalten geblieben war, die Verkehrsbetriebe jedoch nach dem Krieg ein solches Fahrzeug zu besonderen Anlässen einsetzen wollten, beschafften sie im Tausch gegen den q 9.26-Transportbeiwagen 2501 ein Original-Pferdebahnwagen-Untergestell aus Nürnberg.
Dabei handelte es sich ursprünglich um den Nürnberger Pferdebahnsommerwagen 94 mit Baujahr 1891. Dieser wurde später als Sommerbeiwagen bei der elektrischen Nürnberger Straßenbahn verwendet. 1920 wurde er zum Plattformwagen A 49 umgebaut und 1947 zum offenen Sandwagen A 162 adaptiert.
1951 wurde dieser Wagen dann an die Münchner Verkehrsbetriebe abgegeben. Diese bauten auf dem originalen Pferdebahnwagen-Untergestell dann wieder einen Pferdebahnsommerwagen nach historischem Vorbild auf. Als solcher war er bei vielen festlichen Anlässen zur Begeisterung des Publikums im Einsatz.
Durch den massiven Rückbau von Wendeschleifen, Betriebsgleisen und Überholgleisen wurde der Einsatz im Netz immer schwieriger, so dass der Wagen schließlich ein Straßenfahrwerk bekam und so heute genau genommen nur als Kutsche auf der Straße eingesetzt werden kann. Die Originalradsätze sind jedoch vorhanden, so dass ein Rückbau zu einem Straßenbahn-Pferdewagen jederzeit möglich ist.
Das war die erste Restaurationsstufe, bevor er dann in 273 umnummeriert und neu lackiert wurde.
Die Bilder stammen noch aus der Zeit, als in der Schweren Reiter- und Leonrodstraße die ehemaligen Gleise der L 22
nur als Betriebsgleise genutzt wurden und am Rot Kreuz Platz noch die Wendeschleife betriebsfähig war. Da fuhr mal im Sommer der Pferdebahnwagen zwischen Leonrodplatz und Rotkreuzplatz.
Unsere Pferdetram bei ihrem regelmäßigen Einsatz beim Stadtgründungsfest in München.
Alte Postkarte zur Einstellung der Pferdebahn 1900