Isarbrücken: Tierparkbrücke/Thalkirchner Brücke

Die Geschichte beginnt mit einem Desaster: die alte Brücke bei dem Dorf Thalkirchen wurde bei Hochwasser von 1899 weggerissen und schon im Oktober versuchte die Gemeinde Thalkirchen eine neue Isarüberquerung zu bauen. Aber man wusste von der geplanten Eingemeindung in den kommenden Monaten.

Die Geschichte beginnt mit einem Desaster: die alte Brücke bei dem Dorf Thalkirchen wurde bei Hochwasser von 1899 weggerissen und schon im Oktober versuchte die Gemeinde Thalkirchen eine neue Isarüberquerung zu bauen. Aber man wusste von der geplanten Eingemeindung in den kommenden Monaten.

Der Artikel der „Münchner neuesten Nachrichten“ vom 27.Februar 1901 beschreibt die Situation in Thalkirchen von allen Seiten.

Als Thalkirchen zum 1. Januar 1900 nach München eingemeindet wurde, erhob die Gemeinde einige Forderungen, darunter die nach dem Bau einer Isarbrücke. 1901 wurde überlegt, die Wittelsbacherbrücke, eine eiserne Fachwerk-Konstruktion, aus der Isarvorstadt nach Thalkirchen zu versetzen, wenn sie bis 1904 durch eine Betonbrücke ersetzt werden würde.

Am 4.November 1902 berichten die Zeitungen der Stadt von ersten Vorarbeiten für den Brückenbau.

Als Thalkirchen zum 1. Januar 1900 nach München eingemeindet wurde, erhob die Gemeinde einige Forderungen, darunter die nach dem Bau einer Isarbrücke.

1902 wurde auch für Thalkirchen der Einsatz des modernen Baustoffs Beton vorgeschlagen und der Magistrat fasste einen entsprechenden Beschluss. Gegen eine Betonbrücke wandte sich der Isartalverein, der das eher ländliche Bild des von Ausflugsverkehr geprägten Thalkirchens gefährdet sah. Im Oktober 1903 hob der Magistrat deshalb seinen Beschluss wieder auf und entschied sich für eine flach gehaltene Holzbrücke auf Betonfundamenten, die in der Folge gebaut und am 18. September 1904 eröffnet wurde.

Die „Münchner neuesten Nachrichten“ berichten am 23.September 1903 von den neuen Entwicklungen rund um dieses Brückenprojekt.

Es ist immer einen gewisse Herausforderung,  Brücken komplett als Baupläne abzubilden. Diese Brücke musste auch nicht nur die Isar überbrücken, sondern auch den seit 1904 geplanten Werkskanal, der 1902 schon bis hierher ging.

Es ist immer einen gewisse Herausforderung, Brücken komplett als Baupläne abzubilden. Diese Brücke musste auch nicht nur die Isar überbrücken, sondern auch den seit 1904 geplanten Werkskanal, der 1902 schon bis hierher ging. In Hinterbrühl ging 1907 das sogenannte „SüdwerkI“ in Betrieb. Das „Südwerk II“ konnte allerdings erst 1921 etwas nördlich von hier realisiert werden. Der Bericht zur Eröffnung aus den „Münchner Neuesten Nachrichten“ vom 20.September 1904.

Unser Bild zeigt eine Ansichtskarte mit der Thalkirchnerbrücke (Tierparkbrücke) aus dem Jahr 1910. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Tiergarten, später der Tierpark Hellabrunn, eröffnet. Da damals dieser Tierpark so weit vor den Toren der Stadt lag, war eine Trambahnverbindung aus München existenziell für den Betrieb. Also plante man von 3 Seiten Strecken an den Tierpark: direkt vom Candidplatz mit Schleife vor dem Tierpark, – zu äufwändig. Eine Stichstrecke von der eben eröffneten Grünwalderstrecke zur Harlachinger Einkehr, – das wurde gebaut war ab 6.Januar 1912 die erste Tierpark-Verbindung der Trambahn zum Tierpark für ein paar Monate. Die Trambahnstrecke durch die Implerstraße zum Tierpark war schon geplant, aber es gab Ablöseprobleme bei einigen Grundstücken nördlich der Brudermühlstraße. Eine Alternative durch die Tumblingerstraße wurde geplant und ein direkter Anschluss der Trambahn über die Thalkirchner Brücke.

Unser Bild zeigt eine Ansichtskarte mit der Thalkirchnerbrücke (Tierparkbrücke) aus dem Jahr 1910. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Tiergarten, später der Tierpark Hellabrunn, eröffnet.
Solche seltenen Pläne von nie verwirklichten Planungen sieht man nur bei uns: die Trambahn über die Pognerstraße kreuzt die Isartalbahn und führt zur Thalkirchner Brücke. Schon 1898 kamen solche Pläne auf mit einer Verbindung rechts der Isar zum Candidplatz. beinahe wäre die Thalkirchner Brücke eine Trambahnbrücke geworden.

Solche seltenen Pläne von nie verwirklichten Planungen sieht man nur bei uns: die Trambahn über die Pognerstraße kreuzt die Isartalbahn und führt zur Thalkirchner Brücke. Schon 1898 kamen solche Pläne auf mit einer Verbindung rechts der Isar zum Candidplatz. beinahe wäre die Thalkirchner Brücke eine Trambahnbrücke geworden.

Die Karte nochmal auf den Kopf gestellt, – damals nahm es noch nicht so genau mit „Norden ist oben“: Schleife am Bahnhof Thalkirchen der Isartalbahn und Abzweig über die Thalkircher brücke vom Dezember 1910.

Die Karte nochmal auf den Kopf gestellt, - damals nahm es noch nicht so genau mit "Norden ist oben": Schleife am Bahnhof Thalkirchen der Isartalbahn und Abzweig über die Thalkircher brücke vom Dezember 1910.

Die Verwirklichung gab es nie: die Schienen- und Oberleitungs-Kreuzung der Trambahn mit der isartalbahn machte bautechnisch mächtig Probleme und ein Gutachten attestierte der Brückenkonstruktion eine zu schwache Traglast für schwere Trambahnwagen. Die Trambahn durch die Implerstraße und Pognerstraße mit Häuserschleife wurde gebaut und ging am 01.08.1912 in Betrieb und diese Pläne verschwanden wieder in der Schublade, – bis wir sie wieder für euch rausgeholt haben. 

1921 war diese Holzbrücke sanierungsbedürftig und beschränkte das zulässige Gesamtgewicht für Fahrzeuge auf der Brücke auf 2,5 Tonnen. Sie wurde 1923 umgebaut und von 7m auf 5m verschmälert, womit wieder 5 t Gesamtgewicht zugelassen werden konnte.

1921 war diese Holzbrücke sanierungsbedürftig und beschränkte das zulässige Gesamtgewicht für Fahrzeuge auf der Brücke auf 2,5 Tonnen. Sie wurde 1923 umgebaut und von 7m auf 5m verschmälert, womit wieder 5 t Gesamtgewicht zugelassen werden konnte.

Eine Brücke mit einer interessanten Vergangenheit. Den 2.Weltkrieg hat die Holzkonstruktion überlebt. Anfang September 1944 riss eine Bombe ein etwa ein Meter großes Loch in die Brücke. Wie man auf dem Bild von 1949 sehen kann, war ein Betrieb aber weiterhin möglich.

Eine Brücke mit einer interessanten Vergangenheit. Den 2.Weltkrieg hat die Holzkonstruktion überlebt. Anfang September 1944 riss eine Bombe ein etwa ein Meter großes Loch in die Brücke.  Wie man auf dem Bild von 1949 sehen kann, war ein Betrieb aber weiterhin möglich.

Die Funktion der Brücke als Isarüberquerung wurde durch den Bau der Brudermühlbrücke zwar weniger, aber sie ist die einzige Verbindung für Fußgänger von der Schleife der Linie 20 am Westufer der Isar zum Tierpark Hellabrunn auf der Ostseite der Isar. Das Bild von 1949 zeigt die maximale Belastung der Brücke mit 6 Tonnen an.

Die Funktion der Brücke als Isarüberquerung wurde durch den Bau der Brudermühlbrücke zwar weniger, aber sie ist die einzige Verbindung für Fußgänger von der Schleife der Linie 20 am Westufer der Isar zum Tierpark Hellabrunn auf der Ostseite der Isar. Das Bild von 1949 zeigt die maximale Belastung der Brücke mit 6 Tonnen an.
1950 war diese Holzbrücke wieder ein Sanierungsfall und das zulässige Gesamtgewicht wurde auf 3 t reduziert, die Höchstgeschwindigkeit auf 10km/h. 1956 gab es einen kleinen Sinneswandel: nur noch 2 t bei 20 km/h. 1957 wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h hochgesetzt.
1950 war diese Holzbrücke wieder ein Sanierungsfall und das zulässige Gesamtgewicht wurde auf 3 t reduziert, die Höchstgeschwindigkeit auf 10km/h. 1956 gab es einen kleinen Sinneswandel: nur noch 2 t bei 20 km/h. 1957 wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h hochgesetzt.
1950 war diese Holzbrücke wieder ein Sanierungsfall und das zulässige Gesamtgewicht wurde auf 3 t reduziert, die Höchstgeschwindigkeit auf 10km/h. 1956 gab es einen kleinen Sinneswandel: nur noch 2 t bei 20 km/h. 1957 wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h hochgesetzt.

1950 war diese Holzbrücke wieder ein Sanierungsfall und das zulässige Gesamtgewicht wurde auf 3 t reduziert, die Höchstgeschwindigkeit auf 10km/h. 1956 gab es einen kleinen Sinneswandel: nur noch 2 t bei 20 km/h. 1957 wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h hochgesetzt mit Hinweis auf den schlechten Bauzustand der Brücke.

1968 wurde erwogen, die Brücke komplett zu sperren, denn der Wurmbefall in den tragenden Balken war zu groß. Die Brücke wurde gesperrt und umfangreich saniert.

1968 wurde erwogen, die Brücke komplett zu sperren, denn der Wurmbefall in den tragenden Balken war zu groß. Die Brücke wurde gesperrt und umfangreich saniert.

Unter der Vorgabe des Baureferats, an dieser Stelle eine neue Holzbrücke zu bauen, die sich an die Isarauen anpasst, entwickelte Richard J. Dietrichs ein filigranes Bauwerk aus Fichtenholz mit einem räumlichen Stabfachwerk von 197m Länge. 1991 wurde diese neue Brücke für den Verkehr freigegeben. 1993 allerdings gab es eine Brandstiftung und zwei Brückenfelder musste komplett erneuert werden.

Unter der Vorgabe des Baureferats, an dieser Stelle eine neue Holzbrücke zu bauen, die sich an die Isarauen anpasst, entwickelte Richard J. Dietrichs ein filigranes Bauwerk aus Fichtenholz mit einem räumlichen Stabfachwerk von 197m Länge. 1991 wurde diese neue Brücke für den Verkehr freigegeben. 1993 allerdings gab es eine Brandstiftung und zwei Brückenfelder musste komplett erneuert werden.

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