Amalienburgstraße

Die Schleife an der Amalienburgstraße


Die Strecke der Trambahn nach Nymphenburg war zwar die erste „Überlandstrecke“ der Pferdebahn und Dampftrambahn, aber eine Weiterführung der Trambahn über Nymphenburg hinaus zum Botanischen Garten ließ lange auf sich warten. 

Neuer Botanischer Garten

Bereits im Jahr 1909 wurde unter anderem aufgrund des Stadtwachstums und der damit einhergehenden Luftverschmutzung der Neue Botanische Garten vor den damaligen Toren Münchens in Nymphenburg geplant und nach einer Bauzeit von nur drei Jahren, beginnend 1910, im Mai 1914 eröffnet. Verantwortlich für die Errichtung der Gewächshäuser des neuen Botanischen Gartens, die 1910–1912 erbaut wurden, war Ludwig Ullmann.

Die Amalienburgstraße bekam ihren Namen vom nahegelegenen Schloss Amalienburg im Nympenburger Schlosspark.

Die Amalienburgstraße bekam ihren Namen vom nahegelegenen Schloss Amalienburg im Nympenburger Schlosspark. Gegenüber der Magdalenen-Klause ließ Kurfürst Karl Albrecht für seine Gemahlin Maria Amalia, eine Kaisertochter, ab 1734 das Lust- und Jagdschlösschen Amalienburg errichten. 1739 war das als selbstständige kleine Schlossanlage konzipierte Gebäude vollendet.

Die Baustelle der neuen Schleife am Botanischen Garten im Mai 1920 vom Haus der Botanischen Gartens aus gesehen.
Die Baustelle der neuen Schleife am Botanischen Garten im Mai 1920 vom Haus der Botanischen Gartens aus gesehen.

Die Baustelle der neuen Schleife am Botanischen Garten im Mai 1920 vom Haus der Botanischen Gartens aus gesehen.

Ab 01.06.1920 bis  28.05.1983 (mit Unterbrechungen) verkehrte die Linie 21 über den Romanplatz hinaus bis zu zur erstem Schleife an der Menzingerstraße zum Botanischen Garten. Auch ein Hinterstellgleis wurde eingebaut.

Ab 01.06.1920 bis  28.05.1983 (mit Unterbrechungen) verkehrte die Linie 21 über den Romanplatz hinaus bis zu zur erstem Schleife an der Menzingerstraße zum Botanischen Garten.

Ab 1938 fuhr die Linie 3 von hier aus zum Kölner Platz. Unser Bild ist aus dem Winter 1938

Ab 1938 fuhr die Linie 3 von hier aus zum Kölner Platz. Unser Bild ist aus dem Winter 1938
Bald wurde die Endschleife am Botanischen Garten ausgebaut.

Bald wurde die Endschleife am Botanischen Garten ausgebaut.


Die Linienführung der Linie 1 vom 04.11.1935 bis 01.04.1938 führte zum Botanischer Garten. 

Ab dem 1.April 1938  bis 06.03.1967 fuhr die Linie 3 zum Botanischer Garten und ab der Verlängerung weiter zur Amalienburgstraße 

Ein Wagen der Linie 3 hat kurz nach dem Krieg  ihren Endpunkt am Botanischen Garten erreicht.

Ein Wagen der Linie 3 hat kurz nach dem Krieg  ihren Endpunkt am Botanischen Garten erreicht.
Im Jahr 1948 wartet der TW 462, ein Baujahr 1911 C-TW mit Umbau ab 1928  ein D-Triebwagen, auf der Linie 3 auf die Abfahrt zum Kölner Platz. Im Hintergrund das Eichamt.

Im Jahr 1948 wartet der TW 462, ein Baujahr 1911 C-TW mit Umbau ab 1928  ein D-Triebwagen, auf der Linie 3 auf die Abfahrt zum Kölner Platz. Im Hintergrund das Eichamt.

Am 5.April 1961 wendete die Linie 3 noch an der Schleife am Neuen Botanischen Garten. Die weitere Menzingerstraße ist noch nicht ausgebaut.

Am 5.April 1961 wendete die Linie 3 noch an der Schleife am Neuen Botanischen Garten. Die weitere Menzingerstraße ist noch nicht ausgebaut.

Am 23.Januar1963 ist dann der Umbau fertig und die Trambahn fährt eine Station weiter zur neuen Schleife an der Amalienburgstraße.

Am 23.Januar1963 ist dann der Umbau fertig und die Trambahn fährt eine Station weiter zur neuen Schleife an der Amalienburgstraße.

Die Menzingerstraße im Vergleich: Zustand Anfang 1961

Die Menzingerstraße im Vergleich: Zustand Anfang 1961

Die Menzingerstraße im Jahr 1962 mit der neuen Trambahn auf eigenem Gleiskörper.

Die Menzingerstraße im Jahr 1962 mit der neuen Trambahn auf eigenem Gleiskörper.

Seit dem 6.November 1962 wurde die Schleife am Botanischen Garten  stillgelegt und die neue Schleife Amalienburgstraße mit 2 Hinterstellgleisen in Betrieb genommen

Seit dem 6.November 1962 wurde die Schleife am Botanischen Garten  stillgelegt und die neue Schleife Amalienburgstraße mit 2 Hinterstellgleisen in Betrieb genommen. Inzwischen sind diese beiden Hinterstellgleise verschwunden.

Hinterstellgleise waren vor allem für die Wagen vom Typ A bis Typ L interessant, da diese einfach einen oder beide Beiwagen hier abstellen konnten. So verkehrte man oft außerhalb der Hauptverkehrzeiten mit kürzeren Zügen und holte sich seinen Anhänger wieder für die Hauptverkehrszeit. Die Wagen wurden meist rückwärts in die Hinterstellgleise geschoben. 

Ab dem Betrieb mit M Wagen wurden diese Hinterstellgleise nur noch selten genutzt, ab und zu noch für ganze Züge, und so verschwanden sie aus den Gleisanlagen.

Hinterstellgleise waren vor allem für die Wagen vom Typ A bis Typ L interessant, da diese einfach einen oder beide Beiwagen hier abstellen konnten.
As time goes by: von der Schleife Amalienstraße stadtauswärts gesehen: die Amalienburgstraße links 1961 noch als Feldweg.

As time goes by: von der Schleife Amalienstraße stadtauswärts gesehen: die Amalienburgstraße links 1961 noch als Feldweg.

Bis zum Jahr 1963 hat sich hier viel entwickelt: die Stadt München wächst und das Straßennetz mit ihr: die Amalienburgstraße ist jetzt Hauptverkehrsstraße.

Bis zum Jahr 1963 hat sich hier viel entwickelt: die Stadt München wächst und das Straßennetz mit ihr: die Amalienburgstraße ist jetzt Hauptverkehrsstraße.

Die Wagen der Linie 17 und der Linie 21 stehen brav sortiert mit jeweiligen Wagentypen der Zeit entsprechend auf ihren Gleisen an der Amalienburgstraße
Die Wagen der Linie 17 und der Linie 21 stehen brav sortiert mit jeweiligen Wagentypen der Zeit entsprechend auf ihren Gleisen an der Amalienburgstraße

Die Wagen der Linie 17 und der Linie 21 stehen brav sortiert mit jeweiligen Wagentypen der Zeit entsprechend auf ihren Gleisen an der Amalienburgstraße.

Während der Olympischen Sommerspiele 1972 steuerten die J/i-Züge von der Ackermannschleife aus, als Einsatzwagen die Amalienburgstraße an und warteten auf den beiden Hinterstellgleisen auf ihren nächsten Einsatz.


Im Sommer 1985 erfolgte der Abbau der Zufahrtsweiche 111, doch die Schienen blieben noch bis zur Schleifenerneuerung 2014 im Asphalt erhalten. Der Umbau erfüllte zwar das Ziel möglichst verkürzter Umsteigewege von der Tramlinie 17 auf die Busse, das Ausweichgleis wird seitdem jedoch von den Buslinien 143 und 180 befahren und der Nutzen für die Tram ist dadurch stark eingeschränkt worden.

Text: Frederik Buchleitner

Während der Olympischen Sommerspiele 1972 steuerten die J/i-Züge von der Ackermannschleife aus, als Einsatzwagen die Amalienburgstraße an und warteten auf den beiden Hinterstellgleisen auf ihren nächsten Einsatz.

Linienchronik der Amalienburgstraße

Ab 01.06.1920 bis  28.05.1983 (mit Unterbrechungen) verkehrte die Linie 21 über den Romanplatz hinaus bis zur erstem Schleife am Botanischen Garten und später Amalienburgstraße.. 

Die Linie 17 ist seit 06.03.1967 mit Unterbrechungen an der Schleife Amalienburgstraße zuhause.

Die Linie 30 befuhr von 20.02.1950 bis 06.03.1967 zur Hauptverkehrszeit und auch wochenends die Strecke zum Botanischen Garten & Amalienstraße.

Die Linie 12 startete ab 29.05.1983 am Harthof und fuhr bis 01.06.1996 die Amalienburgstraße an, bevor sie von der Linie 17 abgelöst wurde.

Standesgemäß  versehen mit den Nummern 30 und 17 stehen die zwei Museumswagen am 1.Juni 1996 an der Amalienburgstraße: die Strecke durch die Arnulfstraße wurde an diesem Tag wiedereröffnet.

Standesgemäß  versehen mit den Nummern 30 und 17 stehen die zwei Museumswagen am 1.Juni 1996 an der Amalienburgstraße: die Strecke durch die Arnulfstraße wurde an diesem Tag wiedereröffnet.

Die Doppelgleisanlage an der Amalienburgstraße 2022.
Die Doppelgleisanlage an der Amalienburgstraße 2022.

Die Doppelgleisanlage an der Amalienburgstraße 2022.

© FMTM e.V.

Diese Dokumentation entstand mit der Unterstützung von Peter Hübner, Klaus Onnich, Dieter Kubisch ✟, Florian Schütz und Frederik Buchleitner sowie dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Staatsarchiv München und besonders dem Stadtarchiv München. Recherchiert, zusammengetragen & umgesetzt hat diese Seite Reinhold Kocaurek.

Wenn Sie uns fördern möchten, Abwechslung vom Alltag suchen, sich für Trambahnen und deren Geschichte interessieren oder einfach nette Leute mit einer gemeinsamen Motivation kennenlernen wollen, dann sind Sie bei uns richtig. Wir freuen uns über jede Art der Unterstützung.

Laden Sie den Mitgliedsantrag herunter, füllen ihn aus und schicken Sie ihn an uns

Werden Sie Mitglied in unserem  Verein

EUR 48,- für Erwachsene
EUR 24,- für Jugendliche / Studenten / Schüler
EUR 60,- für Familienmitgliedschaft (unter gleicher Postanschrift)

Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V. Postfach 210225;  80672 München oder per Mail direkt an:  fmtm@tram.org 

error: Content is protected !!