Der Schienenschleif-Triebwagen 2903 vom Typ SSR 3.59
Gebaut von: Schörling, Hamburg (1958)
Der Schienenschleif- und Reinigungswagen 2903 ist das dritte Fahrzeug aus einer in den fünfziger Jahren gelieferten Serie von speziellen Arbeitstriebwagen. Bei Lieferung trug das heute als Type SSR 3.59 bezeichnete Fahrzeug die Wagennummer 36.
Im Jahre 1970 erhielt der Wagen die heutige Wagennummer. Die Typ-Bezeichnung SSR bedeutet: Schienenschleif- und Reinigungswagen.
Die Münchner Trambahn setzt seit dem Jahre 1913 spezielle Fahrzeuge ein, die mit Schleifklötzen ausgerüstet sind, die sich zwischen den vorderen und hinteren Rädern befinden und mit starkem Druck auf die Schienen gepresst werden. Damit kann man durch mehrfaches Befahren einer Strecke die Unebenheiten der Gleise, vor allem sich allmählich bildende Riffel, beseitigen. Im Unterschied zu seinen Vorgängern, den Wagen 34 und 35, war der Triebwagen 36 bereits als Einrichtungsfahrzeug geliefert worden. Ursprünglich besaß er außer den Schleifklötzen noch Kratzvorrichtungen, die mittels starker auswechselbarer Eisen den Schmutz in den Rillen lockerten. Diese Vorrichtung wurde 1982 entfernt.
Da die Schienenreinigung mit spurgebundenen Fahrzeugen tagsüber wegen der geringen Geschwindigkeit während der Reinigung zu Behinderungen des Straßenbahnverkehrs und nachts wegen des Lärms zu Beschwerden führte, setzt man heute auch Speziallastkraftwagen ein, die auch auf Hochgleisen eingesetzt werden können.
Die ursprüngliche Arbeitswagenlackierung war dunkeloliv und wurde erst später in die heutige orange Warnfarbe umgeändert.
Hier bearbeitet der 2903 die alte Schleife am Pasinger Marienplatz.
Technische Daten des SSR 3.59-Wagen
- Gesamtlänge: 7,95 m;
- Breite: 2,10 m;
- Höhe: 3,00 m;
- Gewicht: 15,7 t;
- Antrieb: Zwei Motoren á 40 kW (Typ SL 50 m) der Bergmann Elektrizitätswerke, Berlin;
- Anzahl: 1 Stück.
Die Schleifeinheiten des TW 2903 mussten in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. Klaus Werner hat diesen Vorgang im Jahr 1997 für uns gefilmt
Heute steht der ATw 2903 im MVG-Museum auf der Grube und man ihn auch von unten bewundern.
