Der Beiwagen 3545 vom Typ m 5.65
Mit den zwischen 1963 und 1964 gelieferten 45 Beiwagen der Baureihe m 5.65, die als Beiwagen der gleichzeitig gelieferten M 5.65-Triebwagen 975-1019 dienten, schlossen die Stadtwerke München – Verkehrsbetriebe die Beschaffung der bewährten Lenkdreiachser ab. Insgesamt waren von 1950 bis 1965 genau 286 Trieb- und 246 Beiwagen sowie zwei sechsachsige Doppelgelenkwagen bei der Waggonfabrik Rathgeber gekauft worden.
Die mit den Nummern 1802-1846 bezeichneten m 5-Beiwagen glichen den entsprechen-den Triebwagen weitgehend und wiesen dieselben konstruktiven Änderungen gegenüber den Vorgängerserien auf. So waren anstelle der bisherigen Teleskopschiebetüren nach außen öffnende Schwingflügeltüren eingebaut. Die mittlere Türe wurde vor die Mittelachse gelegt, damit der Auffangraum am Einstieg (damals nur an der letzten Tür!) geräumiger gestaltet werden konnte.
Die meisten m5-Beiwagen waren in den ersten Jahren in den Betriebshöfen 4 und 6 stationiert und kamen fast ausschließlich auf den Linien 6 und 8 zum Einsatz. Auf letzt-genannter Linie konnten ab dem Winterfahrplan 1965/66 Garnituren im Dreiwagenbetrieb aus zwei Triebwagen und einem Beiwagen beobachtet werden. Mit dem Abschluss der Umbauten dieser Fahrzeuge zum vollständig schaffnerlosen Betrieb wurde diese Zugbildung im Jahre 1971 aufgegeben. Auch nach diesem sog. Einmannumbau, der bei den m5-Wagen von 1969-71 lief, wurden die Schaffnersitze in den meisten m5-Beiwagen zunächst beibehalten, um sich die Möglichkeit offen zu halten, evtl. wieder kurzfristig schaffnerbesetzte Züge einsetzen zu können. Die m5-Beiwagen hatten bei diesem Umbau die Wagennummern 3501-3545 erhalten.
Zwischen 1994 und 2001 wurden auch die m5-Beiwagen ausgemustert. Der Beiwagen 3545 (ex 1846) bleibt als letztgebauter dreiachsige Beiwagen weltweit museal erhalten.
Technische Daten der m5.65-Wagen:
- Gesamtlänge: 13,25 m; Breite: 2,20 m;
- Höhe: 3,01 m; Gewicht: 12,0 t;
- 28 Sitzplätze, 83 Stehplätze;
- Wagennummern: 1802-1846, ab 1970/71: 3501-3545; Anzahl: 45 Stück.
Im Jahr 1972 wurde der BW 3545 zum Einmannbetrieb umgebaut: der Schaffnersitz wurde mit einem Doppelsitz ersetzt und weitere Sitzmöglichkeiten wurden geschaffen.
Der BW 3545 wird weiter im Bestand der SWM/MVG erhalten bleiben. Er ist einem Zustand, der eine Restaurierung nötig erscheinen lässt. Ein kurzes Video-Portrait des Wagens von unserem Dokumentarfilmer Reinhold Kocaurek.
Der BW 3545 wurde aus der inzwischen abgerissenen Gleisbauhalle entfernt und nachts von unseren Vereinsmitgliedern zu seinem vorläufigen Lagerort gebracht.
Auch dieser Wagen hat zur Zeit ein Dach über dem Kopf und soweit gesichert, wenn auch seine Zukunft unsicher ist. Zwar gibt es Konzepte zu jedem einzelnen Wagen, allerdings hat die MVG hier zwei Blinde Augen und keinerlei Ehrgeiz, irgendwas zu sinnvoll erhalten oder wenigstens drüber nachzudenken.