Am 9. Juni 1883 eröffnete die MTAG die erste Dampftrambahn Süddeutschlands vom Stiglmaierplatz bis nach Nymphenburg. Diese Linie war besonders an den Wochenenden stark frequentiert. Für diese Linie lieferte die Fa. Krauß & Co. Insgesamt sieben Dampflokomotiven, die mit maximal fünf Wagen behängt werden durften. Dafür waren 13 geschlossene und 20 offene Anhänger gekauft worden.
Geschlossener Dampfbahnwagen
- Betriebsnummer: I-XIII
- Betriebsnummer ab 1900: 151-163
- Stückzahl: 13
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1883-1891
- Umbau: 1900 zu Beiwagen b 2.44
Für die Dampfbahn wurden zwischen 1883 und 1891 dreizehn geschlossene Beiwagen beschafft, die alle nach Ende der Dampfbahn 1900 in Beiwagen für den elektrischen Betrieb vom Typ b 2.44 umgebaut wurden.
Offener Dampfbahnwagen
- Betriebsnummer: XVII-XXXVII
- Betriebsnummer ab 1900: 356-375
- Stückzahl: 20
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1883-1891
- Umbau: 1900 zu Beiwagen für den elektrischen Betrieb.
Für die Dampfbahn wurden ebenfalls zwischen 1883 und 1891 20 offene Beiwagen beschafft, die alle nach Ende der Dampfbahn 1900 in Beiwagen für den elektrischen Betrieb umgebaut wurden.
Offene Beiwagen ex Dampfbahn
- Betriebsnummer: 356-375
- Stückzahl: 20
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1883-1891
- Umbau: 1900
- Ausgemustert: 1907
Die für die Dampfbahn beschafften 20 offenen Beiwagen wurden alle nach Ende der Dampfbahn 1900 in Beiwagen für den elektrischen Betrieb umgebaut. Sie erhielten jedoch keine Typenbezeichnung mehr und wurden schon 1907 ausgemustert.
Geschlossene Beiwagen
- Typ: a 1.41
- Betriebsnummer: 1-150
- Betriebsnummer ab Umbau: 601-721 mit Lücken
- Betriebsnummer nach 1924: 601-708 mit Lücken
- Stückzahl: 108
- Baujahr: 1876-1895
- Umbau: 1896-1904 aus ex Pferdebahnwagen
- Hersteller Fahrwerk: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
- Hersteller Aufbau: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
Aus den geschlossenen Pferdebahnwagen wurden ab 1896 bis 1904 die Beiwagen des Typs a 1.41 für den elektrischen Betrieb umgebaut. Davon wurden dann etwa 1920-1925 53 Beiwagen zu a 1.42 mit einem verbesserten Fahrgestell in den eigenen Werkstätten umgebaut. Ausgemustert wurden diese Beiwagen zwischen 1926 und 1932.
Geschlossene Beiwagen
- Typ: a 1.42
- Betriebsnummer: 601-721 mit Lücken
- Betriebsnummer ab 1924: 601-708 mit Lücken
- Stückzahl: 53
- Baujahr: 1876-1895
- Umbau : 1920-1925 aus ex Pferdebahnwagen / a 1.41
- Hersteller Fahrwerk: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
- Hersteller Aufbau: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
Aus den a 1.41 Beiwagen wurden in eigenen Werkstätten etwa 1920-1925 53 Wagen mit verbesserten Fahrgestellen in a 1.42 Beiwagen umgebaut. Auch sie wurden zwischen 1926 und 1932 ausgemustert.
Geschlossene Beiwagen
- Typ: a 1.43
- Betriebsnummer: 642,657,711-720,722-732
- Betriebsnummer ab 1924: 709-732
- Stückzahl: 23
- Baujahr: 1876-1895
- Umbau: 1909 aus ex Pferdebahnwagen / weiterer Umbau aus 1-150
- Hersteller Fahrwerk: städtische Straßenbahn Betriebe
- Hersteller Aufbau: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
Aus den Beiwagen a 1.41 wurden 1909 23 Beiwagen in a 1.43 mit neuen Fahrgestellen eigener Herstellung umgebaut. Ausgemustert wurden die Beiwagen zwischen 1927 und 1932.
Geschlossene Beiwagen
- Typ: b 1.43
- Betriebsnummer: 733-740
- Stückzahl: 8
- Baujahr: 1876-1895
- Umbau: 1896 aus ex Pferdebahnwagen
- weiterer Umbau aus 1-150
- Hersteller Fahrwerk: städtische Straßenbahn Betriebe
- Hersteller Aufbau: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
Aus den geschlossenen Pferdebahnwagen wurden ab 1896 bis 1904 die Beiwagen des Typs a 1.41 für den elektrischen Betrieb umgebaut. Davon wurden dann 1896 8 Beiwagen mit längeren Rahmen und Aufbauten (jetzt 4 Seitenfenster) versehen. Die Fahrgestelle blieben zuerst erhalten, wurden aber dann später (1909 ?) durch die neuen selbst gefertigten Fahrgestelle (baugleich mit den a 1.43 Beiwagen) ersetzt und die Wagen in b 1.43 umgezeichnet. 1910 verbrannten die Wagen 733, 736 und 739 beim Brand im Depot Nymphenburger Straße. Der Rest wurde zwischen 1928 und 1938 ausgemustert.
Geschlossene Beiwagen
- Typ: b 2.44
- Betriebsnummer: 151-163
- Betriebsnummer ab 1924: 741-753
- Stückzahl: 13
- Baujahr: 1883-1891
- Umbau: 1900/01 aus ex Dampfbahnwagen
- Hersteller Fahrwerk: Rathgeber
- Hersteller Aufbau: Rathgeber
Aus den geschlossenen Dampfbahnbeiwagen wurden 1900/01 die Beiwagen b 2.44 für den elektrischen Betrieb umgebaut. Sechs Wagen wurden 1932 und der Rest 1938 ausgemustert.
Halboffene, später geschlossene Beiwagen für elektrischen Betrieb
- Typ: d 1.45
- Betriebsnummer: 891-900
- Betriebsnummer ab 1926: 920-929
- Stückzahl: 10
- Baujahr: 1913
- Umbau: 1929/30 zu geschlossenen Beiwagen
- Hersteller: Städtische Straßenbahn Betriebe
Die ersten nur für den elektrischen Betrieb gebauten Beiwagen waren die halboffenen Wagen vom Typ d 1.45, die 1913 beschafft wurden. Bei ihrem Bau wurden Teile aus den o 1.43 Beiwagen verwendet, die wiederum aus offenen Pferdebahnbeiwagen umgebaut worden waren. Sie wurden in den eigenen Werkstätten 1929/30 in ganz geschlossene Beiwagen umgebaut. Sie wurden ab 1943 abgestellt, aber teilweise für die Fahrschule weiter verwendet. Die Wagen 922, 926-929 wurden 1946 ausgemustert. Der Rest wurde als Werkstattwagen u 1.45 weiter verwendet.
Offene Beiwagen
- Typ: o 1.41
- Betriebsnummer: 203-339 mit Lücken
- Betriebsnummer an 1910: 903, 905-911 / 914-916 / 918
- Stückzahl: 12
- Baujahr: 1876-1895
- Umbau: 1896-1904 aus ex Pferdebahn 203-339
- Hersteller: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
- Ausmusterung: 1911-1931
Aus den offenen Pferdebahnwagen wurden zwischen 1896 und 1904 offene Beiwagen für den elektrischen Betrieb umgebaut. Davon gab es drei Typen mit identischen Fahrwerken. Vom ersten Typ o 1.41 wurden 12 Wagen gebaut.
Offene Beiwagen
- Typ: o 1.42
- Betriebsnummer: 203-339 mit Lücken
- Betriebsnummer ab 1910: 912, 913 / 920-924 / 926-944
- Stückzahl: 26
- Baujahr: 1876-1895
- Umbau: 1896-1904 aus ex Pferdebahn 203-339
- Hersteller: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
- Ausmusterung: 1911-1931
Aus den offenen Pferdebahnwagen wurden zwischen 1896 und 1904 offene Beiwagen für den elektrischen Betrieb umgebaut. Vom zweiten Typ o 1.42 wurden 26 Wagen gebaut.
Offene Beiwagen
- Typ: o 1.43
- Betriebsnummer: 203-339 mit Lücken
- Betriebsnummer ab 1910: 901, 902, 904, 917, 919, 945-1029
- Stückzahl: 91
- Hersteller: diverse Firmen, u.a. Rathgeber
- Baujahr: 1876-1895
- Umbau: 1896-1904 aus ex Pferdebahn 203-339
- Ausmusterung: 1911-1931
Aus den offenen Pferdebahnwagen wurden zwischen 1896 und 1904 offene Beiwagen für den elektrischen Betrieb umgebaut. Vom dritten Typ o 1.43 gab es 91 Wagen. Die drei Typen unterschieden sich jedoch nur geringfügig in ihren Aufbauten.
Offene Beiwagen für elektrischen Betrieb „Amerikaner“
- Typ: ö 1.25
- Betriebsnummer: 351-355
- Betriebsnummer ab ca. 1903: 340-344
- Betriebsnummer ab 1910: 1027-1031
- Betriebsnummer ab 1924: 1030-1034
- Betriebsnummer ab 1926: 930-934
- Stückzahl: 5
- Baujahr: 1897
- Hersteller: Rathgeber
- Ausmusterung: 1940
Die 1897 beschafften offene Beiwagen für den elektrischen Betrieb wurden in München als Amerikaner bezeichnet. Anfänglich hatten sie, wie ein Bild des 355 zeigt, noch seitliche Laufbretter, die aber 1902 entfernt wurden. Sie hatten von Anfang an geschlossene Plattformstirnwände und ein Laternendach. Mit der Entfernung der seitlichen Laufbretter und der Anbringung entprechender Geländer war der Zustieg nur noch über die Endplattformen und den neuen Mittelgang möglich. Dadurch entfielen 5 Sitzplätze. Sie wurden alle 1940 ausgemustert, zwei Fahrgestelle wurden für den Bau der Niederbordwagen q 7.25 Nr. 888 und 889 weiter verwendet.
„Amerikaner“ 355 im Originalzustand der Auslieferung
Geschlossener Beiwagen für elektr. Betrieb mit Lenkachsen
- Typ: e 1.47
- Betriebsnummer: 101
- Betriebsnummer ab 1903: 164
- Betriebsnummer ab 1910: 754
- Stückzahl: 1
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1902/03
- Umgezeichnet 1924 in x 1.47 wegen Baureihe e -Beiwagen neu
Das 1902 gebaute Einzelstück eines zweiachsigen Beiwagens mit Lenkachsen wurde etwa 1924 in x 1.47 umgezeichnet, um die Typenbezeichnung für die zu beschaffenden Beiwagen der E-e-e-Züge frei zu machen. Er war der erste Beiwagen einer in Folge für München typischen Beiwagenbauart und wurde daher auch als „Einheitswagen“ bezeichnet.