Die Münchner Dampftrambahn
Für die Dampfstraßenbahn nach Nymphenburg wurden zwischen 1883 und 1891 sieben Straßenbahnlokomotiven von Krauß & Co angeschafft. An diese konnten bis zu fünf Wagen angehängt werden. Hierzu wurden 13 geschlossene und 20 offene Beiwagen beschafft.
Die Dampframway benutzte bis zum Burgfrieden, bzw. zur Maillingerstraße die Gleise der Pferdebahn mit um dann eingleisig, mit drei einhundert Meter langen Ausweichen weiter über Neuhausen bis in die Hochstraße (heutige Notburgastraße) Ab 1884 wurde wegen großem Andrangs ein Wartesalon and der Ecke Brienner/Augustenstraße eingerichtet, mit einem Ausweichgleis durch die Augustenstraße zurück zu Dachauer Straße um die Pferdebahn nicht zu behindern. (heutige Häuserblockschleife durch die Augustenstraße)
Ab 1890 wurde die Dampftram wegen Konflikten mit dem Straßenverkehr an die Salzstraße (heute Arnulfstraße)von wo sie in Spatenstraße einbog und weiter über Blutenburg-, Schlör-, Donnersberger- und Winthirstraße wieder auf die alte Strecke in der Romanstraße zu treffen.
Der Volksgarten in Nymphenburg
Der Volksgarten Nymphenburg war eine Vergnügungsstätte im damals noch selbständigen Münchner Vorort Nymphenburg. Der Volksgarten wurde 1890 am Romanplatz auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Nymphenburg errichtet und war damals Endhaltepunkt der Dampftrambahn weit raus vor die Tore Münchens, später auch der elektrischen Straßenbahn.
Die Eröffnung fand am 15. Mai 1890 statt. Zu seiner Zeit war er der größte Vergnügungspark Deutschlands. Der Ideengeber war Hugo Oertel und Heinrich Theodor Höch, ein bedeutender Münchner Realitätenbesitzer, finanzierte den Park. Sie setzten nach den Vorbildern Prater in Wien, Luna Park auf Coney Island und Tivoli in Kopenhagen diese Idee für München um. Der Nymphenburger Volksgarten bot für 30.000 Besucher Attraktionen, unter anderem mehrere gastronomische Betriebe mit einem Festsaal, ein Hippodrom, verschiedene Fahrgeschäfte und Varietés.
Bereits 1916 wurde der Volksgarten wieder abgebrochen. An seiner Stelle wurde die Villenkolonie an der Notburgastraße erbaut. Heute erinnert nur noch die Volksgartenstraße an dieser Stelle an den Vergnügungspark.
Später fuhr auch die Elektrische zum Volksgarten.
Typischer Dampftram-Zug mit Lok Nr.7 mit 5 Beiwagen an einem Wochenende am Volksgarten wartet auf die Fahrt zurück in die Stadt.
Die Lokomotiven wurden nach der Einstellung des Dampfbetriebs und Umstellung auf elektrischen Betrieb 1900 verkauft. Sie waren zum Teil andernorts noch jahrzehntelang im Einsatz. Die Beiwagen wurden, wie die der Pferdebahn, für die elektrische Tram umgerüstet.
Pferde- und Dampftrambahnwagen wurden in den 1920er- und 1930er-Jahren nach und nach ausgemustert, die letzten 1938. Einige wenige Dampftrambeiwagen taten noch in den 1950er-Jahren als Arbeitsbeiwagen Dienst. Es blieb kein Fahrzeug erhalten.