Am 12. November 1953 verabschiedete der Stadtrat das 2. Wagenbeschaffungs-Programm für die Münchner Trambahn. Der Triebwagen 850 ist ein Typ M 3.64 und wurde dann 1954 gebaut. Er kostete damals DM 140.000 und kam aus einer Serie von insgesamt 59 Triebwagen.
Doch dieser Wagen bog dann aus der Geschichte seiner anderen M3-Wagenkollegen ab und überlebte Mitte der 70er-Jahre als abgeschnittener Triebkopf in einer höchst prominenten Rolle: Er wurde ein Rednerpult zum 100-jährigen Jubiläum der Münchner Trambahn 1976.

Danach geriet er weitgehend in Vergessenheit, allerdings nicht bei den Gründungsmitgliedern unseres Vereins, die ihn retteten und bei jedem Umzug, zuletzt vom Bahnhof 3 in die Hauptwerkstätte, immer mitnahmen.



Die erzwungene Außenaufstellung in Wind und Wetter setzte dem Kopf zu, bis im Juli 2025 der FMTM zugriff.

Nach einer Bestandsaufnahme begannen die ersten Arbeiten mit Schleifen und Entrosten.




In nur einem Tag, am 19.Juli 2025, hat die Crew um Andreas Braun mit Robert Schmid, Patrick Oberländer und Peter Franz den Kopf entrostet und grundiert.
Man macht sich ja eine solche Arbeit nicht ohne eine Ziel. Seit Eröffnung des MVG-Museums gibt es einen U-Bahnsimulator. Später kam im Museum ein Bus-Simulator dazu, was aber immer noch fehlte, war ein Trambahn-Simulator. Das Projekt eines Trambahn-Simulators ist schon sein vielen Jahren in Planung. Herzstück ist die Technik. Es gibt inzwischen ausgereifte Trambahn-Simulatoren für die Münchner Trambahnstrecken der Linie 27,Linie 28 und der Linie 23, doch die Bedienung per Maus und Tastatur muss bei unserem Projekt auf die Bedienelemente des Fahrpultes und vor allem des Fahrschaltern übersetzt werden. Die Schnittstellen dazu zu programmieren ist eine äußerst komplexe Aufgabe und wird in unserem Verein von Peter Gaudan vorbereitet. Es hat auch beide U-Bahn-Simulatoren gebaut + programmiert.

Die Werkstattgruppe nutzte nun im August 2025 die Museumspause, um den Kopf zum einen in das trockene und wohltemperierte Museum zubringen, zum anderen die weiteren Arbeiten an dem Prunkstück hier weiterzuführen.
Der Kopf des TW 850 hat ein paar Problemzonen, die etwas mehr Beachtung brauchen. So ist eine Seitenscheibe gebrochen und wir suchen in unserem schier unendlichen Fundus eine neue Scheibe mit Rahmen. M-Wagen ist nicht gleich M-Wagen, es sind die kleinen Unterschieden, die Dinge betreffen, die in dieser Serie laufend verbessert wurden und dazu gehören die Seitenscheiben dieser Baureihe, aus der unser TW 850 kommt.
Alexander Vogel versucht, die Holzverkleidungen teilweise zu reparieren. Andere Verkleidungen müssen mit Teilen aus unserem Holzkeller ersetzt werden.






Während Adrian das Dach nachschleift, demontiert Gert v. Rosen die Inneneinrichtung des TW 850, die in Teilen erneuert werden muss oder für eine Nutzung als Trambahn-Simulator modifiziert werden muss.
Am Abend des 30. August 2025 ist einiges geschafft. Stolz stehen Peter Franz, Andreas Braun, Lukas Fritzsch, Robert Schmid und Alexander Vogel vor dem teillackierten Kopfteil des Tw 850.
Damit sind die ersten wichtigen Schritte gemacht unter Ausnutzung des Sommerpause des Museums.
