Das Gaswerk am Kirchstein
Das Gaswerk lag südlich des heutigen Vogelweideplatzes und erstreckte sich im Süden bis zum Bahngelände. Im Osten schloss es mit der Truderinger Straße ab. Das Straßenstück der heutigen Einsteinstraße, unmittelbar vor dem Werksgelände, trug den Namen „Am Kirchstein“. Das Gaswerk hatte seinen Namen von einer Ziegelei. „Zwei östlich von Haidhausen liegende Ziegeleien (Bereich Leuchtenbergring) tragen seit ca.1820 den Namen „Neustein“. Der Kirchenbauausschuss für St. Johannes gab dem Ziegelstadel nebst Lehmgrund, welchen er 1855 käuflich erwarb, die Bezeichnung „Kirchstein“, weil dort die Steine der neuen Pfarrkirche erzeugt wurden.“ (Karl Graf von Rambaldi“:“ Münchner Straßennamen und ihre Erklärung“, 1894)
Ofenhäuser des Gaswerks am Kirchstein, 1917.
Bereits in den Jahren 1885 bis 1887 erfolgte die erste Erweiterung – ein zweiter Gasbehälter war notwendig geworden – dem 1891 der größte, östliche Gaskessel folgte. Am 19. September 1894, nach einem Machtspruch des Ministerium des Innern, wurden aus dem Gemeindegebiet von Berg am Laim (Ortsteil Zamdorf) 9,3 Hektar nach München eingemeindet. Im Jahre 1899 übernahm dann die Stadtgemeinde München das Gaswerk.
Ein seltener Blick in das Gaswerk am Kirchstein aus dem Jahr 1912.
Das Gaswerk von der Bahnseite her gesehen Blickrichtung nördlich zur Einsteinstraße: Das Haus mit den Giebeln zwischen dem linken und mittleren Kessel steht heute noch an der Einsteinstraße 149.
Nachdem elektrische Energie das Gas immer mehr verdrängte, wurde 1927 die Erzeugung von Leuchtgas am Kirchstein eingestellt, die Behälter blieben als Lagerräume bis zur Kriegszerstörung erhalten. Anfang der 1930iger Jahre begann der Abbruch der veralteten Nebengebäude.
Die Gasbehälter wurden 1943 abgebaut, nachdem sie infolge des Fliegerangriffs am 20. September 1942 ausbrannten. Das Foto zeigt einen Gaskessel nach der Zerstörung durch die eingesetzten Minenbomben 1942.