Isarbrücken: Brudermühlbrücke

Die Namensgeberin: Die Brudermühle

Der Münchner Stadtplan von 1826: die Isar mäandert noch mit mehreren Armen im Süden Münchens. Ein westlicher Arm wurde als Stadtbach befestigt und als Energiequelle für verschiedene Mühlen genutzt. Der Name Dreimühlenbach ist seit 1712 belegt.

Der Münchner Stadtplan von 1826: die Isar mäandert noch mit mehreren Armen im Süden Münchens. Ein westlicher Arm wurde als Stadtbach befestigt und als Energiequelle für verschiedene Mühlen genutzt. Der Name Dreimühlenbach ist seit 1712 belegt. Er leitet sich von den drei Mühlen ab, die an dem Bach lagen: der Brudermühle, der Aumühle und der Oberen Kaiblmühle. Dieser Stadtplan zeigt links den Bruderhof mit angeschlossener Mühle. Das ist heute in etwa die Kreuzung der Schäftlarnstraße mit der Brudermühlstraße. Zur weiteren Lokalisierung: links ist die Thalkirchnerstraße angedeutet und rechts ist die Straße „nach Tyrol“ eingezeichnet, heute die Tegernseer Landstraße und der McGraw-Graben.

Die Brudermühle war eine Mühle in der Dreimühlenstraße 4. Der Patrizier Hainrich Chray hatte sie ab 1289, vom Stift Schäftlarn mit dem Gut Schwalbenstein als Ekolfzmühl gepachtet was zu ihrer ersten aufgefundenen urkundlichen Erwähnung führte. Bis 1577 gehörte diese Mühle den Franziskanerbrüder des Angerklosters woher ihr Name Brudermühle rührt. 1841 wurde das Anwesen versteigert. Bis 1897 wurde das Anwesen als Blatternhaus genutzt, also eine Unterkunft für unheilbar Kranke durch Cholera, Pest etc.

Die Brudermühle war eine Mühle in der Dreimühlenstraße 4. Der Patrizier Hainrich Chray hatte sie ab 1289, vom Stift Schäftlarn mit dem Gut Schwalbenstein als Ekolfzmühl gepachtet was zu ihrer ersten aufgefundenen urkundlichen Erwähnung führte. Bis 1577 gehörte diese Mühle den Franziskanerbrüder des Angerklosters woher ihr Name Brudermühle rührt. 1841 wurde das Anwesen versteigert. Bis 1897 wurde das Anwesen als Blatternhaus genutzt, also eine Unterkunft für unheilbar Kranke durch Cholera, Pest etc.

Das Blatternhaus in der ehemaligen Brudermühle war eine Außenstelle der Krankenhauses links der Isar an der Nußbaumstraße. Ein Ausschnitt aus dem Amtsblatt von 1874 zeigt die damals aktuelle Belegung.

Das Blatternhaus in der ehemaligen Brudermühle war eine Außenstelle der Krankenhauses links der Isar an der Nußbaumstraße. Ein Ausschnitt aus dem Amtsblatt von 1874 zeigt die damals aktuelle Belegung.

1897 wurde das Gebäude zur Vermeidung von Ansteckung kontrolliert  abgebrannt.

1897 wurde das Gebäude zur Vermeidung von Ansteckung kontrolliert  abgebrannt.

An der Brudermühle gab es zur Jahrhundertwende keine Brücke und bei Thalkirchen nur einen Holzsteg. Daher wurde überlegt, die bisherige eiserne Wittelsbacher-Fachwerkbrücke nach Thalkirchen zu versetzen. Dieser Plan wurde aber aufgegeben als dort eine flache Holzbrücke geplant wurde. Die Eisenfachwerkbrücke wurde stattdessen in der Nähe der Brudermühle in Sendling wieder aufgebaut als erste Brudermühlbrücke.

Die Brudermühlbrücke im Jahr 1940

An der Brudermühle gab es zur Jahrhundertwende keine Brücke und bei Thalkirchen nur einen Holzsteg. Daher wurde überlegt, die bisherige eiserne Wittelsbacher-Fachwerkbrücke nach Thalkirchen zu versetzen. Dieser Plan wurde aber aufgegeben als dort eine flache Holzbrücke geplant wurde. Die Eisenfachwerkbrücke wurde stattdessen in der Nähe der Brudermühle in Sendling wieder aufgebaut als erste Brudermühlbrücke.

Die Brudermühlbrücke, also die ehemalige Wittelsbacherbrücke, dienste hier im Jahr 1951 nur noch als Isarüberquerung über die alte Konstruktion und die Holz-Notbrücke.. 

Die Brudermühlbrücke, also die ehemalige Wittelsbacherbrücke, dienste hier im Jahr 1951 nur noch als Isarüberquerung über die alte Konstruktion und die Holz-Notbrücke.. 

Nachdem diese Brücke 1943 im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden war, wurde 1948 provisorisch ein Fußgängersteg über die zerstörten Stellen errichtet. Im Hintergrund sieht man das Kraftwerk an der Schäftlarnstraße. Hier ist der provisorische Holzsteg schon abgebaut.

Nachdem diese Brücke 1943 im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden war, wurde 1948 provisorisch ein Fußgängersteg über die zerstörten Stellen errichtet. Im Hintergrund sieht man das Kraftwerk an der Schäftlarnstraße. Hier ist der provisorische Holzsteg schon abgebaut.

Ab dem 10 Januar 1953 wurde die Brücke komplett abgebaut. Dabei verschwanden auch die aufwändigen Brückenköpfe, die 1904 von der Wittelsbacherbrücke mitgekommen waren.

Ab dem 10 Januar 1953 wurde die Brücke komplett abgebaut. Dabei verschwanden auch die aufwändigen Brückenköpfe, die 1904 von der Wittelsbacherbrücke mitgekommen waren.

Die Geschichte schreibt Geschichten und hier ist eine davon, die man in den Archiven findet, wenn man sich mit München und seiner Trambahn beschäftigt.

Der massive Personalmangel bei der Münchner Trambahn wurde ab 1943 mit dem Einsatz von vor allem mit dem Einsatz französischen Kriegsgefangenen als Trambahnfahrer kompensiert. Ich habe ein kleines Fotoalbum eines solchen französischen Trambahn-Hilfsfahrer, gerade mal 7x4cm groß, gefunden, das auf Mini-Kontaktabzügen seine Zeit 1943 bis Kriegsende dokumentiert. Und hier ist dokumentiert, wie er sich in seine Schaffnerin verliebt.

Der massive Personalmangel bei der Münchner Trambahn wurde ab 1943 mit dem Einsatz von vor allem mit dem Einsatz französischen Kriegsgefangenen als Trambahnfahrer kompensiert. Ich habe ein kleines Fotoalbum eines solchen französischen Trambahn-Hilfsfahrer, gerade mal 7x4cm groß, gefunden, das auf Mini-Kontaktabzügen seine Zeit 1943 bis Kriegsende dokumentiert. Und hier ist dokumentiert, wie er sich in seine Schaffnerin verliebt.

Der massive Personalmangel bei der Münchner Trambahn wurde ab 1943 mit dem Einsatz von vor allem mit dem Einsatz französischen Kriegsgefangenen als Trambahnfahrer kompensiert. Ich habe ein kleines Fotoalbum eines solchen französischen Trambahn-Hilfsfahrer, gerade mal 7x4cm groß, gefunden, das auf Mini-Kontaktabzügen seine Zeit 1943 bis Kriegsende dokumentiert. Und hier ist dokumentiert, wie er sich in seine Schaffnerin verliebt.
Unser unbekannter französischer Kriegsgefangener, der im Trambahn-Dienst eingesetzt wurde, dokumentierte nicht nur seine geliebten Kolleginnen, sondern auch einige Spaziergänge in Kriegszeiten. Hier fotografiert er vom verbliebenen Teil der zerstörten Brudermühlbrücke zwei seiner Kolleginnen vor dem östlichen Brückenportal der Brudermühlbrücke. Ein einmaliges Zeitzeugnis und eine herzbewegende Geschichte dazu.

Unser unbekannter französischer Kriegsgefangener, der im Trambahn-Dienst eingesetzt wurde, dokumentierte nicht nur seine geliebten Kolleginnen, sondern auch einige Spaziergänge in Kriegszeiten. Hier fotografiert er vom verbliebenen Teil der zerstörten Brudermühlbrücke zwei seiner Kolleginnen vor dem östlichen Brückenportal der Brudermühlbrücke. Ein einmaliges Zeitzeugnis und eine herzbewegende Geschichte dazu.

​Im Rahmen des Baus einer Südtangente für den Mittleren Ring wurde die Brücke 1953 von Dywidag neu errichtet. Dabei konnten die Pfeiler und Widerlager der alten Brücke wiederverwendet werden, wodurch die Kosten des Baus beträchtlich verringert wurden. Durch erstmalige Verwendung von Spannbeton bei einer Münchner Brücke konnte auch der Materialaufwand gering gehalten und trotzdem eine Tragkraft von 60 Tonnen erzielt werden. 1969 wurde die Brücke durch einen Anbau an der Nordseite verbreitert, 1988 durch einen weiteren Anbau an der Südseite.
​Im Rahmen des Baus einer Südtangente für den Mittleren Ring wurde die Brücke 1953 von Dywidag neu errichtet. Dabei konnten die Pfeiler und Widerlager der alten Brücke wiederverwendet werden, wodurch die Kosten des Baus beträchtlich verringert wurden. Durch erstmalige Verwendung von Spannbeton bei einer Münchner Brücke konnte auch der Materialaufwand gering gehalten und trotzdem eine Tragkraft von 60 Tonnen erzielt werden. 1969 wurde die Brücke durch einen Anbau an der Nordseite verbreitert, 1988 durch einen weiteren Anbau an der Südseite.

​Im Rahmen des Baus einer Südtangente für den Mittleren Ring wurde die Brücke 1953 von Dywidag neu errichtet. Dabei konnten die Pfeiler und Widerlager der alten Brücke wiederverwendet werden, wodurch die Kosten des Baus beträchtlich verringert wurden. Durch erstmalige Verwendung von Spannbeton bei einer Münchner Brücke konnte auch der Materialaufwand gering gehalten und trotzdem eine Tragkraft von 60 Tonnen erzielt werden. 1969 wurde die Brücke durch einen Anbau an der Nordseite verbreitert, 1988 durch einen weiteren Anbau an der Südseite.

Die Brudermühlbrücke ist eine Balkenbrücke aus Spannbeton, die auf zwei Pfeilern ruht. Sie hat eine Gesamtlänge von 138 Meter und Stützweiten von 45,97, 45,97 und 46,30 Meter. Die Breite der Brücke beträgt etwa 36 Meter. Über die Brücke führt die Brudermühlstraße mit sieben Fahrstreifen: vier nach Osten und drei nach Westen.

​Im Rahmen des Baus einer Südtangente für den Mittleren Ring wurde die Brücke 1953 von Dywidag neu errichtet. Dabei konnten die Pfeiler und Widerlager der alten Brücke wiederverwendet werden, wodurch die Kosten des Baus beträchtlich verringert wurden. Durch erstmalige Verwendung von Spannbeton bei einer Münchner Brücke konnte auch der Materialaufwand gering gehalten und trotzdem eine Tragkraft von 60 Tonnen erzielt werden. 1969 wurde die Brücke durch einen Anbau an der Nordseite verbreitert, 1988 durch einen weiteren Anbau an der Südseite.

Im Oktober 1953 ist die Brücke fast fertig. Noch steht das Hilfsgerüst und dahinter die hölzerne Baubrücke.

Im Oktober 1953 ist die Brücke fast fertig. Noch steht das Hilfsgerüst und dahinter die  hölzerne Baubrücke.
Die Brudermühlbrücke wird  im November 1953 eingeweiht. Sieht nach einer großen Veranstaltung aus. 

Die Brudermühlbrücke wird im November 1953 eingeweiht. Sieht nach einer großen Veranstaltung aus. 

Die Brudermühlbrücke wird  im November 1953 eingeweiht. Sieht nach einer großen Veranstaltung aus. 

Bei allem Aufbruch und Zukunftsglauben dieser Zeit darf man nicht vergessen, dass es sich um die Nachkriegszeit handelt. Daher ist die Fragestellung im nebenstehenden Dokument aus dem Jahr 1960 durchaus nachvollziehbar.

Bei allem Aufbruch und Zukunftsglauben dieser Zeit darf man nicht vergessen, dass es sich um die Nachkriegszeit handelt. Daher ist die Fragestellung im nebenstehenden Dokument aus dem Jahr 1960 durchaus nachvollziehbar.

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