Die Kriegslinie VI
Ab 19.Oktober 1944 wurde beschlossen in München den immer weiter schwierigen Trambahnbetrieb durch Ersatzbahnen zu unterstützen:
- es wurden dampfbetriebene Kleinbahnen als Ersatz für zerstörte Trambahnwagen oder zur Überbrückung zerstörter Infrastruktur eingesetzt. Diese Hilfszüge fuhren auch abwechselnd mit Schuttzügen auf den Strecken. Die Wagen waren damals entweder ganz offen oder notdürftig durch Hilfsdächer abgedeckt und hatten Holzbänke meiste längs zur Fahrtrichtung.
- es wurden die Reichbahn-Dampflinien geschaffen: sie fahren mit Dampfloks und Steuerwagen und haben die Einschränkung, nur auf geraden Strecken pendeln zu können.
Seltenes Stück: der ausgedruckte Fahrplan der Hilfsbahn vom 26.1.1945
- Ab 16. Januar 1945 wird kurzfristig eine Dampfbahnlinie VI eingeführt, die von Südbahnhof/Ruppertstrasse Theresienhöhe Schiessstättstrasse Hackerbrücke Wredestrasse Pappenheimstrasse Karlstrasse Sandstrasse Maßmannstrasse im 30 Min Takt fährt.
- Ab dem 9.April 1945 ändert sich nun einiges auf den Dampf-Hilfsbahnstrecken: wegen des zunehmenden Güterverkehrs wird die Mitnahme von Personen stark eingeschränkt.
Nach dem Einmarsche der amerikanischen Truppen am 30.April 1945 wurde jeglicher Trambahn, Eisenbahn- und Busverkehr in München bis zum 22 Mai 1945 eingestellt. Die Hilfsbahnen und Dampg-Reichsbahn-Strecken gehörten damit auch der Vergangenheit an.
Diese Seite wurde mit den Daten und Bildern aus dem Archiv von Klaus Onnich und Recherchen von Reinhold Kocaurek in den Münchner und Bayerischen Archiven erstellt. Weitere Fotografen waren Dieter Kubisch, Frederik Buchleitner und Klaus Werner sowie viele andere.
Gestaltung & Zusammenstellung: Reinhold Kocaurek