Der Betrieb der Trambahnlinie 30 auf dem südlichen Linienabschnitt vom Isartor durch die Baaderstraße, über Fraunhoferstraße, entlang der Auenstraße zum Baldeplatz und über den Roecklplatz zum Isartalbahnhof endete nach dem schweren Luftangriff Anfang Oktober 1943. Der Nordabschnitt zwischen Herkomerplatz und Maxmonument war ab dem 25. Oktober 1943 der verbliebene Linienweg des 30ers. Auch in der Nachkriegszeit fuhr der 30er noch bis 1955 zum Herkomerplatz, stadtseitig recht bald über die Arnulfstraße Richtung Nymphenburg verlängert. Die Linienbezeichnung entfiel dann im April 1968 mit der Netzumstellung durch Stilllegung der „Klassischen Trasse“ über den Marienplatz, damals lautete das ostseitige Ende schon 13 Jahre lang Steinhausen und der 30er hatte nichts mehr mit der alten Isarparallele zu tun.
Zwischen Auenstraße und Fraunhoferstraße liegen in der Baaderstraße bis heute die zuletzt 1943 von der Linie 30 befahrenen Trambahngleise. Bei Asphaltarbeiten sind dieser Tage einige Meter des nordwärts führenden Gleises ans Tageslicht gekommen. Die restlichen Gleismeter dieser alten Trasse bleiben nach Abschluss der Bauarbeiten die nächste Zeit aber noch gut konserviert unter dem Asphalt erhalten (Bild: Claus Hoffmann)
Die Entscheidung auf den seit 1943 stillliegenden Gleise in der Baader- und Auenstraße keinen Trambahnbetrieb mehr einzuführen, haben die Verkehrsbetriebe 1949 getroffen. Eigentlich hätte die Ruinenschleicherlinie 37 den Isartalbahnhof ansteuern sollen, fuhr dann aber stattdessen ab Maxmonument zum Ostbahnhof. Südlich des Baldeplatzes verblieb in der Auen- und Isartalstraße das alte 30er-Gleis noch als Betriebsstrecke, ehe diese Strecke 1954 endgültig aufgegeben wurde. Zwischen Fraunhoferstraße und Auenstraße ist in diesen Tagen bei Bauarbeiten in der Baaderstraße ein kurzes Gleisstück der Isarparallele aufgetaucht, welches noch bis in die 1960er-Jahre an der Oberfläche bleib und dann von einer Asphaltschicht verdeckt wurde.
Text: Frederik Buchleitner tramreport.de