Postamt Bayerstraße

Das Postamt an der Bayerstraße


Die Bayerpost

Der Bau im Stil der italienischen Hochrenaissance entstand von 1896 bis 1900 nach Entwurf des Architekten Wilhelm Fischer. Beiderseits des mit vier schlanken dorischen Säulen geschmückten Mittelrisalits mit dem Portal an der Südseite liegen je sieben Achsen mit Rundbogenfenstern, an die sich im Osten und Westen zwei Seitenrisalite anschließen. Die West-, Süd- und Ostfassaden haben eine Hausteinverkleidung aus Granit und aus hellem Sandstein, die Nordseite wurde mit Verputz hergestellt. Die Decken bestanden aus italienischen Hohlsteinen, zwischen Eisenträgern eingewölbt. Das Postgebäude am Hauptbahnhof war die Hauptsammelstelle der in München ankommenden und abgehenden Poststücke.

Die Funktionalität dieses Gebäudes war dadurch gegeben, dass die mit der Königlich Bayerischen Bahnpost ankommenden Wagen direkt vom Gleis 11 des Centralbahnhofs in der Postgebäude übergeben werden konnte. Da der Bau schon zu Zeiten des Trambahnverkehrs eingerichtet wurde, hat man auch diese erweiterte Postanlieferung- und Abholung durch eine Posttrambahn vorausscheuend mit eingeplant.

Anfang 1900 fährt auf der Grünen Linie III noch der Pferdetrambahn-Wagen 283 durch die Bayerstraße am Postamt vorbei. Auf dieser Linie wurde am 19.2.1900  der elektrische Betrieb aufgenommen, die Oberleitung ist schon zu erkennen. Der Bauplatz für die Bayerpost wurde, hier in den Stadtplan von 1891 eingezeichnet, auf der Bahnfläche an der Bayerstraße zwischen dem „Königsbahnhof“ als östlichen Abschluss und im Westen mit das Hasenstraße, der späteren Paul-Heyse-Straße gefunden. Die Unterfahrt Paul-Heyse-Unterführung wurde kurz nach Fertigstellung des Postgebäudes beginnend im Jahr 1902 von der Deutschen Reichsbahn erbaut und am 30. Juni 1903 eröffnet. Die Gleise links wurden 1921 mit der Eröffnung der Starnberger Strecke beim Bau des Holzkirchner Flügelbahnhof zusammengefasst. Am oberen Bildrand sieht man die Endstation der Dampftrambahn in der Arnulfstraße.

Die Trambahn ist elektrisch in der Bayerstraße und führt schon nach Westen bis zur Barthstraße. Schon seit 1899 wird an einer neuen Überladstrecke nach Pasing geplant, die aber erst am 16.12.1908 eröffnet wird. Unser Bild stammt aus dem Jahr 1906 und zeigt die Bayerpost und die gepflasterte Einfahrt der Posttrambahn. Rechts an die Bayerpost anschließend ist das Haus der Frachtabteilung der Bahnpost zu sehen, das zeitgleich mit der Bayerpost gebaut wurde.

Bahnpostwagen dieser Zeit als Modell H0.

Als am 30.August 1905 die ersten Triebwagen der Posttrambahn hier ankamen, gab es eine einfache Einfahrt ausschließlich auf Richtung Westen vom Hauptpostamt am Max-Joseph-Platz kommend. Die Gleise wurden so gelegt, dass sie zwischen den Begrenzungsmauern durchpassten und mit der Aufteilung in zwei Gleise war ein flotter Wechselbetrieb möglich. Das im Hof wieder zusammengeführte Gleis hatte eine direkte Laderampe zur Bahnpost am Gleis 11 des Centralbahnhofs.

Rechts in dem Gleisplan sieht man den sogenannten „Königsbahnhof“. Wie der Name schon sagt, hier fuhr der König ab und kam an in seinem hinlänglich bekannten Sonder-Königswagen mit viel Pomp und noch mehr Schnörkel und vergoldetem Plunder. So waren die Zeiten.


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