Für die neuerbaute Straßenbahnlinie durch die Belgradstraße wurde 1959 ein Stationshaus mit Wartehalle und einem Laden für Zeitschriften errichtet. Der Entwurf für dieses Gebäude kommt von den Stadtwerke Verkehrsbetrieben und entspricht der ausklingenden Nierentisch-Ära.
Seit 1909 gab es Pläne zu einer Verlängerung der Trambahn durch die Belgradstraße zum neuen III. städtischen Krankenhaus, die aber nicht umgesetzt wurden, da das Gebiet um den heutigen Scheidplatz schwach bebaut war und die Rentabilitäts-Berechnungen negativ waren. Das heutige Schwabinger Krankenhaus wurde dann von der Münchner Freiheit und Kölnerplatz erschlossen.
Dieses erste Bild des Stationshauses auf dem Scheidplatz zeigt auch den noch nicht bewachsenen Schuttberg am Luitpoldpark, auf dem bis 1952 noch Schutt abgeladen wurde.
Der Fotograf machte am 28.November 1960 dieses Bild in der schrägen Novembersonne.
Wie sooft wurde zur Eröffnung des neuen Scheidplatz nicht alles fertig: am 19.September 1959 sind noch Pflasterarbeiten rund um das Stationshaus nötig, neben dem die Linie 8 zur Hofmannstraße wartet. Im Vordergrund sieht man eine mit Weitsicht eingebaute Weiche für die spätere Strecke zum Hasenbergl und Harthof, die etwas später gebaut wurden.
Das alte Stationshaus wurde beim Komplett-Umbau des Scheidplatz zu den Olympischen Spielen 1972 erhalten und ist heute noch als „Holzwurm-Pub“ in Betrieb.
Die gute Nachricht: dieses Stationshaus steht sein 2024 unter Denkmalschutz
Jetzt ist die Trambahn auf die Westseite des Platzes gewandert und hat nach vielen Gleis- und Schleifenänderungen wenigstens einige der Wartehallen erhalten. Das Bild zeit die erste Ausbauphase aus dem Jahr 1973.