Triebwagen Typ M 4.65

Die Triebwagen vom Typ M 4.65


Gebaut von: Rathgeber, München (1956 – 59)

Aufbauend auf die Erfahrungen, welche die Stadtwerke München – Verkehrsbetriebe mit den Prototypen der Voraus­serien M 1.62 und M 2.63 gewonnen hatten, waren zwischen 1953 und 1955 die Serienfahrzeuge des Typs M 3.64 ausgeliefert worden. Nachdem sich dieser Fahrzeugtyp technisch und konstruktiv von Anfang an bewährt hatte, ging man 1956 daran, eine weitere Großserie von je 98 Trieb- und Beiwagen zu bestellen.

Die Triebwagen dieser als M 4.65 bezeichneten Serie glichen in Form und Aussehen bis auf Kleinigkeiten (vor allem am Fahrgestell Typ 65) exakt der Vorgängerserie. Die Lieferung der mit den Wagennummern 877-974 versehenen M 4.65-Wagen, die sich von Anfang 1957 bis Ende 1959 erstreckte, ermöglichte neben einer weiteren Takt- und Angebotsverbesserung vor allem ein Ausrangieren der ältesten Vorkriegsfahrzeuge der Baureihen A und B, die den Anforderungen des modernen Großstadtverkehrs längst nicht mehr entsprochen hatten.

Betriebsnummer 877, der erste M4-Wagen der Serie.

Zwischen 1961 und 1964 waren alle M-Triebwagen auf schaffnerlosen Betrieb umgebaut worden, wobei im Fahrerstand alle bislang vom Triebwagenschaffner betätigten Bedienungselemente wie Mikrophon und Druckknöpfe zur Türschließung installiert wurden. In ihren ersten Einsatzjahren kamen die M 4-Wagen vor allem auf den Ost-West-Linien 1, 3, 9, 10, 19, 21 und 29 zum Einsatz. Ab 1971 begannen die Umbauten zum vollkommen schaffner­losen Betrieb. Die hohen Umbaukosten, die pro Zug ca. 100.000 DM betrugen, konnten durch die Einsparung der Schaffner bereits nach eineinhalb Jahren hereingebracht werden. Allerdings musste infolge des Fahrscheinverkaufs und der Auskunfterteilung durch den Fahrer eine Verzögerung im Betriebsablauf hingenommen werden. Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen wurden die M 4-Triebwagen nach einem computerlesbaren Schema umnumeriert und erhielten die neuen Wagennummern 2401-2498. Der Fahrzeugeinsatz erfolgte nun flexibel auf allen Linien des Münchner Trambahnnetzes.

Infolge von umfangreichen Linieneinstellungen konnte ab 1983 nach und nach auf die M4-Wagen verzichtet werden. Das letzte Fahrzeug dieser Serie wurde im April 1995 aus dem Liniendienst genommen. Mehrere M 4-Trieb­wagen bleiben der Nachwelt erhalten. Der Triebwagen 2462 (ex Nr. 938) existiert in unrestauriertem Zustand.

Lenkdreiachs-Triebwagen

  • Typ: M 4.65
  • Betriebsnummer: 877-974
  • Stückzahl: 98
  • Hersteller: Rathgeber
  • Baujahr: 1956-1959

M4-Wagen Betriebsnummer 912 auf der Linie 11 am Max-II-Denkmal

Pferdestärkenvergleich: Brauerei-Gespann und Wiesn-Linie „W“

Lenkdreiachs-Triebwagen

  • Typ: M 4.65
  • Betriebsnummer: 2401-2498
  • Stückzahl: 98
  • Hersteller: Rathgeber
  • Baujahr: 1956-1959
  • Umbau: 1971-1974

Infolge von umfangreichen Linieneinstellungen konnte ab 1983 nach und nach auf dieM4-Wagen verzichtet werden. Das letzte Fahrzeug dieser Serie wurde im April 1995 aus dem Liniendienst genommen. Mehrere M 4-Trieb­wagen bleiben der Nachwelt erhalten. Der Triebwagen 2462 (ex Nr. 938) existiert in unrestauriertem Zustand.

Der Wagen ist weder in der Liste der SWM/MVG der erhaltenswerten Fahrzeuge noch sehen wir uns als Verein im Stande, auch noch diesen Wagen auf Vereinskosten zu kaufen und unterzustellen. Somit ist seine Zukunft unsicher.

Mehrere M4-Trieb­wagen bleiben der Nachwelt erhalten. Als letztes betriebsfähiges Fahrzeug wird der Triebwagen 2412 (ex Nr. 888) im historischen Wagenpark der Verkehrsbetriebe vorgehalten. Zwischen 1988 und 1993 war der Triebwagen mitsamt dem ebenfalls im Museums­bestand eingereihten Beiwagen 3407 als Personalzug der Hauptwerkstätte eingesetzt. Als solcher hatte er am 19. November 1993 seinen letzten Einsatztag.

Und was bleibt:

Vielleicht ist vielen Münchnern der M4-Triebwagen mit der Betriebsnummer 2412  besser bekannt als „die kultigste Stadtrundfahrt“ oder als Christkindltram. Unter diesen Namen verkehrt der Wagen heute noch regelmässig auf Rundstrecken in der Stadt und ist ein richtiger Hingucker.

Ebenfalls erhalten und im Museum gelandet ist der M4-Wagen mit der Betriebsnummer 2443: Er steht in der Verkehrsabteilung des Deutschen Museums auf der Theresienhöhe 

Etwas über das Ziel herausgeschossen ist unser TW 2464, wenn „Grünwald“ auf dem  Zielschild steht: er steht in Straßlach beim dortigen Ferienheim. 

Blick auf die Bedienungseinrichtungen des neuen Rangierfahrschalters.

Ein Straßenbahnfahrer auf der Heckplattform des m4-Beiwagens 3470 während einer Rangierfahrt am Ratzingerplatz.

Dann war leider Schluss: die Fahrt des letzten M4-Wagens 2403 im Juni 1995 durch München, liebevoll mit der Kamera begleitet vom FMTM eV.

Trambahn-Wagen für Rumänien

ab 1993 wurden viele Münchner Trieb- und Beiwagen nach Bukarest gespendet:

  • 6   x M5 TW nach Brasov (Kronstadt), 
  • 22 x M4 TW &
  • 27 x M5-TW nach Bukarest,
  • 7   x M5-TW nach Craiova,
  • 21 x P3-TW nach Timisoara (Temeschburg)

Ein großen Vorteil der M-Wagen war ihr meisterlicher Umgang mit schwierigsten Strassen- und Scheinenverhältnissen.

Einige Wagen hatten in Rumänien massives Rheuma im Fahrgestell, dass sie auf Drehgestelle umgebaut wurden.

Technische Daten der M 4.65-Wagen

  • Gesamtlänge: 13,25 m;
  • Breite: 2,25 m; Höhe: 2,99 m;
  • Gewicht: 16,3 t; 
  • 26 Sitzplätze, 85 Stehplätze;
  • Wagennummern: 2401-2498; Anzahl: 98 Stück.

Mehr zur Geschichte und die Baureihen des Münchner M-Wagens im grossen Buch zum Thema.

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