Triebwagen Typ D

Die Triebwagen des Typ D


Von 1926-1931 wurden sämtliche zwischen 1910 und 1913 beschafften Triebwagen der Serie C in der betriebseigenen Hauptwerkstätte modernisiert: sie erhielten entsprechend der Ausführung der E-Wagen Schleppdächer, wobei man die drehbaren Richtungsschilder und die Signallampen für die farbigen Linsen in das Dach einbaute. Das Kästchen für die Liniennummer wurde unmittelbar auf das Dach gesetzt und bekam seitliche Abweisbögen für die Leine der Stromabnehmerstange. Nach diesen Änderungen gab man den C-Wagen die Typenbezeichnung D. Außerdem erhielten sie neue elektrische Ausrüstungen mit stärkeren Motoren. Der heute als Museums-Triebwagen vorhandene Tw 490 wurde 1928 umgebaut und als Type D 2.6 eingereiht. Während des Zweiten Weltkrieges wurden 36 D-Wagen zerstört.

Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 1.4
  • Betriebsnummer: 499-525 
  • Stückzahl: 27
  • Hersteller Aufbau: Rathgeber
  • Hersteller Fahrgestell: Böker
  • Baujahr: 1913
  • Umbau: 1926/1927
  • Umbau: 1953-1956 in D 6.4

Aus den 27 C 2.4-Triebwagen entstanden durch Umbau 1926/1927 dann die D 1.4-Triebwagen. Sichtbarer Unterschied waren die zu Schleppdächern umgebauten ehemaligen Laternendächer. Die Schleppdächer wurden in Folge bei allen Umbauten oder Neubeschaffungen eingebaut. Nach Kriegsverlusten von acht D 1.4-Triebwagen zwischen 1942 und 1945 wurden die restlichen Wagen 1953 bis 1955 in D 6.4-Triebwagen umgebaut.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 1.6
  • Betriebsnummer: 495
  • Stückzahl: 1
  • Hersteller Aufbau: Rathgeber
  • Hersteller Fahrgestell: MAN mit Blattfeder
  • Baujahr: 1911
  • Umbau: 1927/1928  in WB 1.6

Der erste Triebwagen, der mit der Baureihenbezeichnung D versehen worden war, war der 1912 bei Rathgeber beschaffte D 1.6 Nr. 495. Er war auch mit MAN-Pressblech-Drehgestellen mit Blattfedern des Typs 6 ausgerüstet. Wie bei den C 1.6 Triebwagen beschrieben, war man mit diesen Dehgestellen nicht zufrieden. Daher unterblieb auch der Nachbau des D 1.6 Wagens, obwohl er zu seiner Zeit der modernste Triebwagen war. Als Einzelgänger schied er schon 1927/1928 aus dem Personenverkehr aus und wurde zum einem weltweit äußerst seltenen Büchereitrambahnwagen der Münchner Leihbücherei umgebaut. Zuerst als X 1.6 bezeichnet, erhielt er bald seine endgültige Bezeichnung als WB 1.6 Nr 24, in der er, jedoch auf Typ 3-Fahrgestelle umgebaut, noch heute im MVG-Museum besichtigt werden kann.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 1.7
  • Betriebsnummer: 496-498
  • Stückzahl: 3
  • Hersteller Aufbau: Rathgeber
  • Hersteller Fahrgestell: MAN mit Schraubenfedern
  • Baujahr: 1913
  • Umbau:  aus C 1926
  • Umbau: 1956  in D 6.7

Aus den drei C 2.7-Triebwagen wurden 1926 die D 1.7-Triebwagen umgebaut. Auch sie bekamen dabei ein Schleppdach. Die Wagen 496 und 498 fielen 1943 und 1944 dem Krieg zum Opfer. Der Wagen Nr. 497 wurde 1956 in einen D 6.7-Wagen umgebaut.

Eines der letzten Bilder des Wagens 496 vor seiner Zerstörung im Krieg.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 2.6
  • Betriebsnummer: 457-494
  • Stückzahl: 38
  • Hersteller Aufbau: Rathgeber
  • Hersteller Fahrgestell: MAN Blattfeder
  • Baujahr: 1911
  • Umbau: ab 1928 aus C
  • Umbau:1953-1956 teilweise in D 6.6, bis 1959 alle Umbau in D 6.3

Der heutige Museums-Triebwagen 490 noch als D 2.6 im Hochgleis beim Steubenplatz, bevor dort die Arnulfstraße gebaut wurde.

Die 38 C 1.6-Triebwagen wurden ab 1928 in D 2.6-Triebwagen mit Schleppdach umgebaut. Von ihnen fielen zwischen 1943 und 1945 15 Wagen dem Krieg zum Opfer. 1953 und 1955 wurden die restlichen Wagen dann in D 6.6-Triebwagen umgebaut.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 3.4
  • Betriebsnummer: 425-434
  • Stückzahl: 10
  • Hersteller Aufbau: Rathgeber
  • Hersteller Fahrgestell: Böker
  • Baujahr: 1910
  • Umbau: ab 1930 aus C
  • Umbau: 1954-1956 in D 6.4

Die zehn C 1.4-Triebwagen wurden 1930 in D 3.4- Triebwagen umgebaut, ebenfalls mit Schleppdach. Nur der Wagen 433 wurde 1944 zerstört. Zwischen 1954 und 1956 wurde der Rest in D 6.4-Triebwagen umgebaut.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 4.5
  • Betriebsnummer: 445-456
  • Stückzahl: 12
  • Hersteller Aufbau: Lindner Ammend.
  • Hersteller Fahrgestell: Trelenberg
  • Baujahr: 1911
  • Umbau: ab 1931 aus C
  • Umbau: 1953-1956  in D 6.5

Aus den 12 C 3.5-Triebwagen entstanden 1931 die D 4.5-Triebwagen. Die Wagen 451, 452 und 446 fielen zwischen 1943 und 1945 dem Krieg zum Opfer. Der Rest wurde zwischen 1953 und 1956 zu D 6.5-Triebwagen umgebaut.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 5.5
  • Betriebsnummer: 435-444
  • Stückzahl: 10
  • Hersteller Aufbau: MAN Nürnberg
  • Fahrgestell: Trelenberg
  • Baujahr: 1910
  • Umbau: ab 1931 aus C
  • Umbau: 1955/56 in D 6.5

Die zehn C 4.5-Triebwagen wurden 1931 in D 5.5- Triebwagen mit Schleppdach umgebaut. Der Wagen 442 wurde 1942 ausgemustert. Sechs Wagen fielen zwischen 1943 und 1945 dem Krieg zum Opfer. Die restlichen drei Triebwagen 437, 441 und 443 wurden 1955/1956 zu D 6.5-Triebwagen umgebaut.

Die Bauskizze des D 5.5 zeigt den Wagen damals noch ohne Türen, sondern nur mit Gittern.

Triebwagen vom Typ D 6


Nach dem Krieg konnte auf die D-Wagen nicht verzichtet werden, ein weiterer Einsatz dieser Fahrzeuge mit Holzrahmen und offenen Einstiegen war aber nicht länger möglich. Daher erneuerte man von 1953-1957 sämtliche 64 noch vorhandenen Wagen dieses Typs von Grund auf. Dabei wurden längere Rahmen aus Stahl und verlängerte Plattformen mit Schiebetüren eingebaut, die Quersitze durch Längssitze ersetzt und die Seitenfenster entsprechend den F-Wagen eingeteilt. Nach diesen Umbauten erhielten alle Wagen die Typenbezeichnung D 6; der Triebwagen 490 wurde zunächst als D 6.6 bezeichnet. 1959 wurden die Fahrgestelle des Typs 6 wegen zu großen Material­verschleißes gegen solche des Typs 3 gewechselt, die von ausgemusterten B-Wagen des Baujahres 1908 stammen, die Typenbezeichnung wurde damit auf D 6.3 geändert.

Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 6.3
  • Betriebsnummer: 457-494 & 503-505
  • Stückzahl: 40
  • Hersteller Aufbau: Verkehrsbetriebe
  • Hersteller Fahrgestell: Böker
  • Baujahr: 1911
  • Umbau: ab 1956
  • Ausmusterung: bis 1972

Bei dem D 6.7-Triebwagen 497 wurde 1959 ein Fahrgestell eines ausgemusterten B 2.3-Triebwagens eingebaut und der Wagen in D 6.3 umgezeichnet. Die weiteren D 6.3-Triebwagen entstanden zwischen 1956 und 1959 aus den modernisierten D 6.6-Triebwagen ebenfalls durch Einbau ehemaliger B 2.3-Fahrgestelle. Der Wagen 488 erhielt 1964 ein Fahrgestell aus einem ausgemusterten E-Triebwagen und wurde damit zum einzigen D 6.8-Triebwagen. Ab 1969 schieden dann D 6.3-Triebwagen nach Unfällen aus. Die meisten erreichen noch die Olympiade 1972 im Einsatz und wurden anschließend ausgemustert. Nur der D 6.3 Nr 490 blieb als fahrfähiger Museumswagen im MVG-Museum erhalten.

Ab und zu sind unsere Trambahnen aus dem MVG-Museum auch Filmstars: hier steht der D 6.4 Triebwagen 490 in der Bavaria Filmstadt und warte auf seinen Auftritt. Allerdings entfernte man damals den Stromabnehmer, denn in der Filmstadt Bavaria gibt es zwar etwa 100 Meter Trambahngleis, aber keine Oberleitung. 

Nach Auslieferung der Großraumzüge des Typs M wurden die D-Wagen, die mit zweiachsigen Beiwagen der Serien c, e, f, g, h, k und l als Zwei- und Dreiwagenzüge verkehrten, nur noch auf Neben- und Verstärkungslinien eingesetzt. Der reguläre Linieneinsatz der Type D endete mit der Aufnahme des Verbundbetriebes am 28. Mai 1972. Der Triebwagen 490 präsentiert sich in diesem Erhaltungszustand.

Dieser Wagen steht im

Technische Daten der D 6.3-Wagen

  • Gesamtlänge: 10,60 m;
  • Breite: 2,05 m; Höhe: 3,25 m; Drehgestellmittelabstand: 3,70 m;
  • Gewicht: 14,3 t;
  • Antrieb: Zwei Motoren á 40 kW (Type SL 50m) der Firma Bergmann Elektrizitätswerke, Berlin;
  • 28 Sitzplätze, 48 Stehplätze

Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 6.4
  • Betriebsnummer: 425-434 & 499-525
  • Stückzahl: 37
  • Hersteller Aufbau: Verkehrsbetriebe
  • Hersteller Fahrgestell: Böker
  • Baujahr: 1913
  • Umbau: ab 1953
  • Ausmusterung: bis 1972

Die D 1.4-Triebwagen wurden zwischen 1953 und 1956 modernisisert und zu D 6.4-Triebwagen umgebaut. 1967 schied der erste Triebwagen wegen eines Unfalls aus. Der Rest überlebte bis auf drei 1971 ausgemusterte Wagen bis zur Olympiade 1972 und wurde dann ausgemustert.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 6.5
  • Betriebsnummer: 435-456
  • Stückzahl: 22
  • Hersteller Aufbau: Verkehrsbetriebe
  • Hersteller Fahrgestell: Trelenberg
  • Baujahr: 1910
  • Umbau: ab 1953
  • Ausmusterung: bis 1972

Die D 4.5-Triebwagen wurden auch 1953 bis 1956 modernisiert und zu D 6.5-Triebwagen umgebaut. Zwei Wagen schieden 1965 und 1967 nach Unfällen aus. Der Rest erlebte noch im Einsatz die Olympiade 1972 und wurde dann ausgemustert.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 6.6
  • Betriebsnummer: aus 457-494
  • Stückzahl: 14
  • Hersteller Aufbau: Verkehrsbetriebe
  • Hersteller Fahrgestell: MAN Blattfedern
  • Baujahr: 1911
  • Umbau: 1953-1955
  • Umbau: ab 1956 Umbau in D 6.3

Zwischen 1953 und 1955 wurden die D 2.6-Triebwagen modernisiert und zu D 6.6-Triebwagen umgebaut. Da sie jedoch die unbeliebten Typ 6-Drehgestelle mit Blattfedern besaßen, wurden sie schon zwischen 1956 und 1959 mit den Fahrgestellen der ausgemusterten B 2.3-Triebwagen zu D 6.3-Triebwagen umgebaut.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 6.7
  • Betriebsnummer: 497
  • Stückzahl: 1
  • Hersteller Aufbau: Verkehrsbetriebe
  • Hersteller Fahrgestell: MAN Schraubenfeder
  • Baujahr: 1913
  • Umbau: 1956
  • Ausmusterung: 1972

Der verbliebene D 1.7-Triebwagen Nr. 497 wurde 1956 modernisiert und zum D 6.7 umgebaut. Schon 1959 erhielt er ein Fahrgestell eines ausgemusterten B 2.3-Triebwagens und wurde damit auch zu einem D 6.3-Wagen.


Vierachsiger Maximumwagen

  • Typ: D 6.8
  • Betriebsnummer: 488
  • Stückzahl: 1
  • Hersteller Aufbau: Verkehrsbetriebe
  • Hersteller Fahrgestell: LHL/MAN/Schönd.
  • Baujahr: 1911
  • Umbau: ab 1964  aus D 6.3
  • Ausmusterung:  1971

Der D 6.3-Triebwagen 488 erhielt 1964 ein Fahrgestell eines ausgemusterten E-Triebwagens und wurde damit zum einzigen D 6.8. Er erlebte noch das Ende der Altwageneinsätze zur Olympiade 1972 und wurde anschließend ausgemustert.

Die Ausgabe 1972/3 der internen Stadtwerke/Verkehrsbetriebe Zeitschrift „Information“ hatte das Thema der Verschrottung der Altwagen nach den Olympischen Spielen zum Thema.

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