Die Triebwagen vom Typ K
München nach dem Zweiten Weltkrieg: Am 16.8.46 rumpelt ein behelfsmäßig aufgebauter K-Triebwagen der Linie 7 durch die kriegszerstörte Augustenstraße Höhe Zieblandstraße in Richtung Stadtmitte.
Der Luftkrieg zerstörte 54 Triebwagen der Baureihen E und F. Auf der Basis dieser Fahr zeugrahmen und Untergestelle entstanden 1945/46 bei Rathgeber insgesamt 28 recht einfach ausgeführte Wieder aufbauten, die man nunmehr als Baureihe K bezeichnete. Sie waren nur eine Notlösung aus der letzten Phase des Krieges und entsprachen in keiner Weise den allmählich steigenden Verkehrswünschen. Beim Wiederaufbau waren an den Seitenwänden an Stelle der zweiten und fünften Fensteröffnung die Bretter der Außenverkleidung durchgezogen worden. Ab 1949 setzte man an diesen Stellen Fensterrahmen und Glasscheiben ein. Von 1950-52 verkleidete man die bisher aus Nut- und Federbrettern bestehende Außenfläche mit Blech. Für die zunächst auf dem Richtungsschild stehende Liniennummer setzte man teils von 1952-53, teils erst ab
1959 vorne auf das Dach eigene Nummernkästen. Ebenfalls 1959 erhielten die K-Wagen neue Einheitsahrschalter, wobei die Plattformen vorne erheblich verbreitert werden mussten.
Die K-Wagen waren mit zweiachsigen Beiwagen der Serien c, e, f, g, h, k und l als Zwei- und Dreiwagenzüge eingesetzt. Zwischen 1965 und 1968 wurden alle K-Wagen ausgemustert, es blieb kein Vertreter dieser Baureihe erhalten.
Vierachsiger Maximumwagen
- Typ: K 1.8
- Betriebsnummer: 686-703
- Stückzahl: 18
- Hersteller Aufbau: Rathgeber
- Hersteller Fahrgestell: LHL/MAN/Schönd.
- Baujahr: 1925/1926
- Umbau: 1945/1946
Auf nach dem Krieg noch brauchbaren Rahmen und Fahrgestellen kriegszerstörter E-Triebwagen wurden bei Rathgeber 1945/1946 18 Triebwagen des Typs K 1.8 aufgebaut. Aus Materialmangel waren die primitiven Kästen zuerst nur mit Brettern verkleidet, teilweise waren die Fenster mit Pappe verschlossen und die Dächer waren als einfache Tonnendächer ausgeführt. In den 50er Jahren wurden die Wagenkästen verblecht und mit neuen Fenstern versehen. Die Form mit den Tonnendächern wurde jedoch bis zur Ausmusterung beibehalten, was diese Wagen immer zu Außenseitern bei der Münchner Tram machte. Der Wagen 703 wurde 1952 zwar schon verblecht aber noch mit alten Fenstern zum Fahrschulwagen Sch 1.8 Nr. 23 umgebaut. Nachdem 1959 in neuer Fahrschulwagen aus dem ersten M 1.62 Triebwagen umgebaut wurde, konnte der Wagen 23 wieder in den K 1.8 Nr. 703 zurück gebaut werden. Zwischen 1965 und 1968 wurden alle K 1.8 ausgemustert. Lediglich der Wagen Nr. 687 überlebte noch eine Zeit als Übungsobjekt in der Feuerwache Aidenbachstraße, bis auch er verschrottet wurde.
Der spartanisch ausgestattete Innenraum eines K-Triebwagens im Jahr 1945.
Der Wagen Nr. 687 überlebte noch eine Zeit als Übungsobjekt in der Feuerwache Aidenbachstraße, bis auch er verschrottet wurde.
Technische Daten der K 1.8-Wagen
- Gesamtlänge: 10,60 m;
- Breite: 2,05 m;
- Höhe: 3,28 m;
- Drehgestell-Mittelabstand: 3,70 m;
- Gewicht: 14,9 t;
- Antrieb: Zwei Motoren á 60 PS (Type Du 531e) der Firma Siemens-Schuckert-Werke, Berlin;
- 28 Sitzplätze, 54 Stehplätze;
Der Hauptbahnhof großenteils zerstört, überall noch Schuttbahnen: Der K-Wagen Nummer 700 hält den Trambahnbetrieb in München nach dem Krieg aufrecht.
Vierachsiger Maximumwagen
- Typ: K 2.10
- Betriebsnummer 705-714
- Stückzahl: 10
- Hersteller Aufbau: Rathgeber
- Hersteller Fahrgestell: HAWA Hannover
- Baujahr: 1929/1930
- Umbau: 1945/1946
Auf nach dem Krieg noch brauchbaren Rahmen und Fahrgestellen kriegszerstörter F-Triebwagen wurden bei Rathgeber 1945/1946 10 Triebwagen des Typs K 2.10 aufgebaut. Aus Materialmangel waren die primitiven Kästen zuerst nur mit Brettern verkleidet, teilweise waren die Fenster mit Pappe verschlossen und die Dächer waren als einfache Tonnendächer ausgeführt. In den 50er Jahren wurden die Wagenkästen verblecht und mit neuen Fenstern versehen. Die Form mit den Tonnendächern wurde jedoch bis zur Ausmusterung beibehalten, was diese Wagen immer zu Außenseitern bei der Münchner Tram machte. 1966 wurden alle K 2.10 ausgemustert.
K-Wagen Betriebsnummer 700 ist inzwischen verblecht unterwegs auf der Linie 22 zum Nikolai-Platz in Schwabing.
Im August 1946 zeigt sich der K 2.10-Triebwagen 706 noch weitgehend im Ursprungszustand in der Wendeschleife Berg-am-Laim. Lediglich die ursprünglich aufgebrachte braune Tarnfarbe des 1944 gebauten Fahrzeugs wurde durch ein freundliches, frisches Weiß-Blau ersetzt.
Aufnahme: Rudolf Klitscher/Sammlung VDVA/Stetza