Die Triebwagen vom Typ L
Da der Wagenpark auch noch nach der Anschaffung der „Heidelberger Wagen“ weit unter dem Bedarf lag, plante man bald neue Trambahnfahrzeuge. Man wollte es mit einem neuen Fahrgestell-Konzept, dem Lenkdreiachser versuchen.
Aber der Lenkdreiachser war keine Münchner Erfindung. Er hat eine lange Vorgeschichte. Schon 1889 konstruierte die amerikanische Firma „Robinson Radial Truck“ den ersten Lenkdreiachser, der jedoch wenig Verbreitung fand. Lediglich ein solches Fahrgestell gelangte 1896 nach Hamburg, wo es jedoch auch keinen Durchbruch erzielte. Nach dem Krieg erwarb auch die Fa. Westwaggon in Köln die Lizenz für die Buchli-Lenkgestelle und lieferte erstmalig mit dem Wagenkasten der Aufbauwagen Lenkdreiachstriebwagen. Auf Basis dieser kurzen Lenkgestelle ließ München 1947 drei F 2.10 Triebwagen in Lenkdreiachser (2 Triebwagen + 1 Beiwagen) umbauen, die ab 1948 in München zum Einsatz kamen. Der Beiwagen wurde schon 1949 mit der ursprünglichen Elektroausrüstung zu einem Triebwagen umgebaut. Die intensiven Probefahrten verliefen äußerst vielversprechend. Es ergaben sich keinerlei Beanstandungen bis herab zu Kurvenradien von zehn Metern. Die als L 1.61 geführten Triebwagen wurden nach eingehender Erprobung 1953 wieder zu Maximumwagen zurückgebaut, die Lenkgestelle gingen zurück an Westwaggon.
Lenkdreiachs-Triebwagen
- Typ: L 1.61
- Betriebsnummer: 748,749
- Betriebsnummer ab 1946: 761-763
- Stückzahl: 3
- Hersteller Aufbau: HAWA Hannover
- Hersteller fahrgestell: Westwaggon Köln
- Baujahr: 1929/1930
- Umbau: 1946-1948 aus ex F 2-Triebwagen
Der zweite gerade neu umgebaute F 2.10 Nr. 632 noch mit der alten F-Wagen-Nummer, später in L 1.61 Nr. 748 umnummeriert.
TW 763 auf der Linie 4 in der Schleife Hanauerstraße