Triebwagen Typ M 5.65

Die Triebwagen vom Typ M 5.65


Gebaut von: Waggonfabrik Rathgeber, München Moosach (1963-65)

Mit den zwischen 1963 und 1965 gelieferten 75 Triebwagen der Baureihe M 5.65 schlossen die Stadtwerke München – Verkehrsbetriebe die Beschaffung der bewährten Lenkdrei-achser ab. Insgesamt waren von 1950 bis 1965 genau 286 Trieb- und 246 Beiwagen sowie zwei sechsachsige Doppelgelenkwagen bei der Moosacher Waggonfabrik Rathgeber gekauft worden.

Die mit den Nummern 975-1049 bezeichneten M 5-Triebwagen waren bereits bei der Auslieferung für den schaffnerlosen Triebwagenbetrieb ausgerüstet und führten neben einer erheblichen Betriebsverstärkung zur Aussonderung einer großen Anzahl von Altwagen der Serien E, G und K. Gegenüber den Vorgängerserien wiesen die M 5-Wagen einige konstruktive Verbesserungen auf. So waren anstelle der bisherigen Teleskopschiebetüren nach außen öffnende Schwingflügeltüren eingebaut. Die mittlere Türe wurde vor die Mittelachse gelegt, damit der Auffang­raum am Einstieg (damals nur an der letzten Tür !) geräumiger gestaltet werden konnte. Die meisten M 5-Triebwagen besaßen bei Lieferung eine elektronische Fahrsteuerung, die einen Dreiwagenbetrieb aus zwei Triebwagen und einem Beiwagen ermöglichte. Solche leistungsstarken Garnituren kamen ab dem Winterfahrplan 1965/66 auf der am stärksten belasteten Linie 8 zum Einsatz. Mit dem Abschluß der Umbauten dieser Fahrzeuge zum vollständig schaffnerlosen Betrieb wurde diese Zugbildung im Jahre 1971 aufgegeben.

Nach diesem sogenannten Einmannumbau gab es drei verschieden ausgerüstete Serien von M 5.65-Triebwagen, die an den Wagennummern unterschieden werden konnten: 2501-2535 (ex 975-1009), nur geeignet zum Betrieb mit einem Beiwagen; 2601-2620 (ex 1010-1029), geeignet zum Betrieb mit einem Beiwagen und als 1. Tw bei Doppel­trieb­wagen; 2651-2670 (ex 1030-1049), geeignet zum Betrieb mit einem Beiwagen und als 1. sowie 2. Tw bei Doppel­triebwagen. Derartige Doppeltriebwagen kamen letztmals 1983 auf den Linien 18 und 29 zum Einsatz. Ab 1990 wurde die elektronische Fahrsteuerung Geamatic bei den M 5-Wagen ausgebaut; eine Zugbildung mit mehreren Triebwagen ist seither nicht mehr möglich.

Seit 1989 wurden auch die M 5-Triebwagen ausgemustert. Das Ende ihres Linien­einsatzes fand 1997 nach vollständiger Auslieferung der Serie R 2.2 (Niederflurgelenkzüge) statt.

M5-Wagen 977 auf der Linie 6 steht am Harras Richtung stadteinwärts.


Lenkdreiachs-Triebwagen

  • Typ: M 5.65
  • Betriebsnummer: 975-1049 
  • Stückzahl: 75
  • Hersteller: Rathgeber
  • Baujahr: 1963-1965

Als Höhepunkt der Münchner Großraum-Dreiachser wurden ab 1963 noch 75 M 5.65-Triebwagen beschafft. Mit ihren glatten Seitenflächen, der nach vorne versetzten Seitentüre und den modernen Schwenktüren wirkten sie sehr ansprechend. Mit ihnen war auf der höchstbelasteten Linie 8 wieder ein Großzugbetrieb mit zwei Triebwagen und einem Beiwagen möglich. Leider kamen sie zu einem Zeitpunkt, als in München eigentlich schon das Ende der Tram und die Umstellung auf reinen U-Bahnbetrieb beschlossen war. Schon 1970/1971 wurden sie alle auf Einmannbetreib umgebaut und in neue Nummerngruppen je nach Verwendungsart zusammengefasst.


Lenkdreiachs-Triebwagen

  • Typ: M 5.65
  • Betriebsnummer: 2501-2535
  • Stückzahl: 35
  • Hersteller: Rathgeber
  • Baujahr: 1963-1965
  • Umbau: 1970-1971

In der Nummerngruppe 2501 – 2535 waren die Wagen zusammengefaßt, die nicht für Doppeltraktion geeignet waren. Sie wurden zwischen 1987 und 1999 ausgemustert und 16 nach Bukarest abgegeben. Zwei gingen nach Brasov (Kronstadt). Der Wagen 2527 wurde 1991 zum Rangiertriebwagen Nr. 2987. Der Rest wurde zwischen 1990 und 1999 ausgemustert. 

Betriebsnummer 2508 auf der Linie 19 während der S-Bahn-Baustelle am Ostbahnhof ausnahmsweise über den Weissenburger Platz


Lenkdreiachs-Triebwagen

  • Typ: M 5.65
  • Betriebsnummer: 2601-2620
  • Stückzahl: 20
  • Hersteller. Rathgeber
  • Baujahr: 1963-1965
  • Umbau: 1970-1971

In der nächsten Nummerngruppe 2601 – 2620 wurden die Wagen einsortiert, die nur als erster Triebwagen bei Doppeltraktionen verwendet werden konnten. Mit ihnen wurden noch längere Zeit Doppeltraktioen gefahren, jetzt allerding aus Kapazitätsgründen ohne Beiwagen. Sie wurden zwischen 1994 und 1999 durch die neuen Niederflurwagen R 2.2 ersetzt und 15 Wagen nach Bukarest abgegeben. Zwei kamen nach Brasov. Die Wagen Nr. 2611 und 2617 wurden 1995 zu den Rangierwagen Nr. 2988 und 2989. Der Wagen 2616 blieb im MVG Museum erhalten.

Einsatzwagen 2609  zum Allerheiligen-Betrieb an der Haltestelle Schwanseestraße beim Friedhof Perlacher Forst.

Deutlich gemütlicher als hier am Leonrodplatz im Schneetreiben steht der 2616er heute im MVG-Museum im Warmen.

Im historischen Bestand der Münchner Verkehrsbetriebe befindet sich der Triebwagen 2616 (ex 1025). Dieser Triebwagen besitzt nach einem entsprechenden Umbau durch die Werkstättengruppe des FMTM wieder eine Geamatic-Steuerung.

Dieser Wagen steht im


Lenkdreiachs-Triebwagen

  • Typ: M 5.65
  • Betriebsnummer: 2651-2570
  • Stückzahl: 20
  • Hersteller: Rathgeber
  • Baujahr: 1963-1965
  • Umbau: 1970-1971

In der letzten Nummergruppe 2651 – 2670 wurden die Triebwagen eingeordnet, die in Doppeltraktion sowohl als Erster oder als geführter Triebwagen eingesetzt werden konnten. Auch sie wurden noch einige Zeit bei Doppeltraktionen ohne Beiwagen eingesetzt. Wagen Nr 2652 schied schon 1976 nach einem schweren Unfall aus. Der Rest wurde dann zwischen 1995 und 1999 durch Niederflurtriebwagen ersetzt. Auch von ihnen gingen einige Wagen nach Bukarest und wieder zwei nach Brasov. Die weiteste Reise machten die Wagen 2656 und 2666, sie kamen in ein Trambahnmuseum in Sydney (Australien). Der Wagen 2667 kam nach Wehmingen und ist dort inzwischen wieder einsatzfähig. Der Wagen 2668 ist als geführtert Triebwagen im MVG Museum erhalten. Die Wagen Nr. 2662 und 2669 wurden 1999 in Rangierwagen Nr. 2991 und 2992 umgezeichnet. Der Rest wurde verschrottet oder an Privat verkauft.

Der Triebwagen 2616 (ex 1025) befindet sich gemeinsam mit dem Tw 2668 (ex 1047) im historischen Bestand der Verkehrsbetriebe. Beide Triebwagen besitzen nach einem entsprechenden Umbau durch die Werkstättengruppe des FMTM wieder eine Geamatic-Steuerung.

Ein Trambahnwagen statt unter der Lindwurmbrücke durch mal oben drüber: ein Film über den Abschied vieler Trams zu ihrem Weg nach Rumänien.

Richtig weit gekommen sind die beiden  Wagen 2656 und 2666, sie kamen zum Trambahnmuseum in Sydney (Australien) und dürften die am weitesten gereisten Trambahnwagen der legendären M-Wagen Flotte sein und vertreten dort München.

Trambahn-Wagen für Rumänien

ab 1993 wurden viele Münchner Trieb- und Beiwagen nach Bukarest gespendet:

  • 6   x M5 TW nach Brasov (Kronstadt), 
  • 22 x M4 TW &
  • 27 x M5-TW nach Bukarest,
  • 7   x M5-TW nach Craiova,
  • 21 x P3-TW nach Timisoara (Temeschburg)

Technische Daten der M 5.65-Wagen

  • Gesamtlänge: 13,25 m;
  • Breite: 2,20 m;
  • Höhe: 2,99 m;
  • Gewicht: 17,4 t;
  • Antrieb: Zwei Einheitsmotoren á 100 kW (Typ ABM 100); 27 Sitzplätze, 78 Stehplätze;

Mehr zur Geschichte und die Baureihen des Münchner M-Wagens im grossen Buch zum Thema.

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