Als am 17.Juni 1888 die Bavariastraße zwischen Lindwurmstraße und Eisenbahn gesperrt wurde, ging es um den Einbau eines Gleises quer über die Bavariastraße von der Lokomotivfabrik des Herrn Krauss zur Eisengießerei des H. Sugg gegenüber, quasi ein Win-Win-Situation im Lokomotivbau und Bau der Zulieferteile. Damals hatte die Bavariastraße noch einen Bahnübergang.
Der Gleisplan des westlichen Einfahrt-Feldes des Südbahnhofs auf der Höhe der Bavariastraße vom 4.Dezember 1904 zeigt den Bahnübergang an dieser Strecke mit dem Schrankenwärter-Häuschen.
„Der Stadtgemeinde München wird das Recht eingeräumt, die gegenwärtig bestehende schienengleiche Überfahrt für die Bavariastraße durch eine Unterführung mit einer lichten Weite von 15m bis 18m, 9m – 12m Fahrbahnbreite und je 3m breiten Trottoiren mit einer lichten Höhe von 4m zu ersetzen. Die Stadtgemeinde München erscheint als Unternehmerin und trägt alle Ausführungskosten. Die Herstellung der Unterführung geschieht durch die kgl. Bayerische Staatsbahnverwaltung auf Rechnung der Stadtgemeinde.„
Kgl. Bayerische Staatsbahndirektion 4.11.1904
Unsere beiden Bilder zeigen diese 1909 gebaute Unterführung von beiden Seiten. Heute sieht diese Brücke wenig verändert aus.
Der Plan der Unterführung an der Bavariastraße zeigt auch den Gleisplan der Einfahrtsstraße des Südbahnhof von der Hauptbahnhofseite. Zu dieser Zeit um das Jahr 1940 sind allerdings schon die Eisengießerei Sugg und Lokomotivfabrik Krauss weggezogen und das Gelände an der Bavariastraße südlich der Bahnstrecke liegt brach.