Oskar Ludwig Kummer aus Dresden gründete 1888 in Niedersedlitz bei Dresden eine elektrotechnische Firma. Die Firma Oskar Ludwig Kummer & Co. war die erste Firma, die in Europa industriell in Serie Elektromotoren herstellte. 1894 firmierte sie als Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke, vormals O. L. Kummer & Co. Nach kurzer Zeit war sie der größte Betrieb in Sachsen mit ca. 2000 Beschäftigten. Fahrschalter und Motore für Trambahnen zählten auch zu den Produkten. Daher begann Kummer auch noch mit der Herstellung kompletter Trambahnwagen. Davon beschaffte München 1897 den Z -.- Triebwagen Nr. 32. Leider bereitete dieser Wagen tatsächlich bei der Münchner Tram meistens Kummer, er wurde daher nicht weiter beschafft, sondern schon nach 4 Jahren zum Beiwagen umgebaut. 1906 in Nr. 374 umnummeriert, diente er noch von 1914 bis 1916 als Reservepostwagen und wurde 1921 endgültig ausgemustert. Aber schon kurz nach der Lieferung des Triebwagens nach München verspekulierte sich Kummer mit mehreren Großprojekten. Dazu gehörte in Bayern auch ab 1897 der Bau und die Elektrifizierung der ersten elektrischen Vollbahn Murnau-Oberammergau mit einer problematischen Dreiphasen-Drehstromversorgung von 800 V und 40 Hz. Da dieses Stromsystem damals technisch nicht beherrschbar war, scheiterte dieses Projekt kläglich, sodass der Betrieb zu den Passionsspielen 1900 in Oberammergau mit Dampfloks abgewickelt werden musste. 1901 ging Kummer auch wegen weiterer gescheiterter Projekt in Konkurs. Die Bahnstrecke Murnau-Oberammergau wurde dann von der Münchner Localbahn AG als erste mit dem heute gebräuchlichen Einphasenwechselstromsystem erfolgreich elektrifiziert und existiert so bis heute. Von dem Münchner Kummer-Trambahnwagen ist nicht einmal ein Bild bekannt.