Die Salzmühlenwagen der Münchner Trambahn
Salzwagen in München
Zu den markantesten Arbeitsfahrzeugen der Münchner Trambahn zählen die Winterdienst-Fahrzeuge. Durch seine geografische Lage ist München eines der wenigen Trambahnnetzte der Welt, das oft extrem mit dem Winter zu kämpfen hat. Schon seit 1896 wurden spezielle Salzwagen eingesetzt. Ursprünglich waren vorhandene Pferdebahn- und Dampfbahnanhänger für diesen Zweck umgerüstet worden. Sie transportierten Salz & streuten es. Schneeräumer räumen Straßen, doch die Rillen der Schienen bleiben vereist: daher die Salzwagen bei der Münchner Trambahn.
Winterbetrieb bei der Trambahn in den 1990er-Jahren. Ein Zeitdokument, unerschrocken gedreht von Klaus Werner
- Salzwagen
- Typ: s 1.51
- Betriebsnummer: 34,35,37,40
- Betriebsnummer bis 1954: 41 – 44
- Letzte Betriebsnummer:
- 2821,2823,2824
- Stückzahl: 4
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1883 – 1896
- Umbau: 1896 bis 1912
Auf Fahrgestellen offener Sommerbeiwagen (ex Dampfbahnbeiwagen) der Nummernreihe 356-375 wurden vermutlich die ersten Salzwagen des Typs s 1.51 zwischen 1896 und 1912 von der Städtischen Straßenbahn aufgebaut. Der Wagen 822 wurde 1932 der Wagen 2823 1955 und der Rest 1956 ausgemustert
- Salzwagen
- Typ: s 1.52
- Betriebsnummer: 32,33,36,38,39
- Betriebsnummer bis 1954: 45-49
- Letzte Betriebsnummer: 825-829, später 2825,2829
- Stückzahl: 5
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1883 – 1896
- Umbau: 1912
Auf Fahrgestellen offener Sommerbeiwagen (ex Dampfbahnbeiwagen) der Nummernreihe 356-375 wurden vermutlich auch die Salzwagen des Typs s 1.52 zwischen 1896 und 1912 von der Städtischen Straßenbahn aufgebaut. Die Wagen 826 und 828 wurden 1932 ausgemustert. Der Wagen 827 wurde 1943 als Kriegsverlust und die restlichen Wagen 1957 ausgemustert.
- Salzwagen
- Typ: s 2.46
- Betriebsnummer: 41-51
- Betriebsnummer bis 1954: 50-60, dann 830-840
- Letzte Betriebsnummer: 2830,2831,2833,2835,2836,2838
- Stückzahl: 11
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1896
- Umbau: 1910, 1911/16
Der Ursprung der Fahrwerke der Salzwagen s 2.46 ist nicht bekannt. Es könnte sich jedoch um Neubauten von Rathgeber handeln, da keine .46 Fahrgestelle unter Personen-Beiwagen bekannt sind. Die Wagen 832, 834, 837, 839 und 840 wurden 1943 als Kriegsverlust ausgemustert. Die Wagen 2833 und 2836 wurden 1959 und der Rest 1960 ausgemustert.
- Salzwagen
- Typ: s 3.50
- Betriebsnummer: 841-850
- Letzte Betriebsnummer:
- 2841,2844,2846,2848, 3905-3908
- Stückzahl: 10
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1928
Die Salzwagen s 3.50 waren dann 1928 Neubauten von Rathgeber. Die Wagen 842, 843, 845, 847, 849 und 850 wurden als Kriegsverluste 1943 ausgemustert. Fahrgestelle und Rahmen wurden in den Neubauten 1944 von 6 Salzwagen verwendet.
Von den Salzwagen s 3.50 gab es zwei Ausführungen und zwar mit hohem Dach und nur einseitiger Plattform und mit niedrigem Dach und beidseitigen Plattformen. Der Salzwagen 3908 mit niedrigem Dach und beidseitigen Plattformen existiert noch im Fundus des MVG Museums. Der Salzwagen 3906 wurde 1978 und die 3905 und 3907 1973 ausgemustert.
- Salzwagen
- Typ: s 3.50
- Betriebsnummer: 850(II)-855
- Letzte Betriebsnummer: 2850-2855,
- später 3909-3914
- Stückzahl: 6
- Hersteller: Rathgeber
- Baujahr: 1928
- Umbau: 1944
Auf den Fahrgestellen der Kriegsverluste der Salzwagen s 3.50 wurden 1944 bei Rathgeber 4 und im RAW Neuaubing 2 neue Salzwagen wieder mit dem Typ s 3.50 aufgebaut. Die Wagen Nr. 3910, 3911, 3913 und 3914 wurden bis 1973 ausgemustert, während die Salzwagen 3909 und 3912 sogar noch mit Kompaktkupplungen hinter M-Wagen bis 1996 im Einsatz standen.
- Salzwagen
- Typ: s 4.48
- Betriebsnummer: 2830,2831,
- 2835,2838
- Letzte Betriebsnr: 3901-3904
- Stückzahl: 4
- Hersteller: MAN
- Baujahr: 1926
- Umbau: 1960
- aus ex Postwagen
1960 wurden vier Postbeiwagen p 2.48 zu Salzwagen umgebaut. Sie behielten ihren Kastenaufbau weitgehend und waren daher immer noch als ehemalige Postbeiwagen erkennbar. Der Salzwagen 3901 ist heute im MVG Museum ausgestellt, die restlichen Wagen wurden bis 1973 ausgemustert.
Der Salzwagen 3901 ist heute im MVG Museum ausgestellt, die restlichen Wagen wurden bis 1973 ausgemustert. Man sieht diesem Wagen deutlich seine Herkunft als Post-Beiwagen an und daher gibt es die Idee, diesen Wagen wieder in einen Postbeiwagen zurückzubauen.