Candidplatz

Der Candidplatz


Erste Planungsvarianten der MTAG und der Stadt von 1888 sahen unter anderem eine direkte Verbindung vom Hauptbahnhof über den Baldeplatz zum Candidplatz vor, bevor diese Planungen für die nächsten Jahre wieder in der Schublade verschwanden

Benannt ist der Candidplatz nach Peter Candid, geboren um 1548 in Brügge und gestorben 1628 in München; auch Pietro Candid in Florenz genannt, eigentlich Pieter de Witte, lat. Petrus Canisius, ein flämischer Maler und Grafiker, der 1586 bis 1628 in München lebte und wirkte

Erste Planungsvarianten der MTAG und der Stadt von 1888 sahen unter anderem eine direkte Verbindung vom Hauptbahnhof über den Baldeplatz zum Candidplatz vor, bevor diese Planungen für die nächsten Jahre wieder in der Schublade verschwanden

Zu dieser Zeit war diese Streckenplanung praktisch auf das Land vor München. Zwar wurde es schon 1954 eingemeindet, aber soweit südlich in die Stadt ist noch eine Trambahn vorgestoßen. Argumente für diese Streckenführung war unter anderem die große Lederfabrik an der Pilgersheimerstraße.

Zu dieser Zeit war diese Streckenplanung praktisch auf das Land vor München. Zwar wurde es schon 1954 eingemeindet, aber soweit südlich in die Stadt ist noch eine Trambahn vorgestoßen. Argumente für diese Streckenführung war unter anderem die große Lederfabrik an der Pilgersheimerstraße.
Erste Planungsvarianten der MTAG und der Stadt von 1888 sahen unter anderem eine direkte Verbindung vom Hauptbahnhof über den Baldeplatz zum Candidplatz vor, bevor diese Planungen für die nächsten Jahre wieder in der Schublade verschwanden

Im Januar 1897 erscheint wieder eine Planung einer Trambahnverlängerung der Strecke über die Freibadstraße hinaus zum Candidplatz. 

Im Januar 1897 erscheint wieder eine Planung einer Trambahnverlängerung der Strecke über die Freibadstraße hinaus zum Candidplatz. 

Am Candidplatz gab es erstmal keine Wendeschleife, sondern nur ein Stumpfgleis. Zur Streckeneröffnung/ Verlängerung von der Freibadstraße zum Candidplatz wanderte auch die Wartehalle von der Freibadstraße zum Candidplatz. Diese Wartehalle wurde 1938 abgerissen.

Am Candidplatz gab es erstmal keine Wendeschleife, sondern nur ein Stumpfgleis. Zur Streckeneröffnung/ Verlängerung von der Freibadstraße zum Candidplatz wanderte auch die Wartehalle von der Freibadstraße zum Candidplatz. Diese Wartehalle wurde 1938 abgerissen.

Während heute der Candidplatz unter dem hochgeführten Mittleren Ring völlig verschwindet, war er zur Eröffnung der Trambahnstrecke über die Freibadstraße hinaus am 13.08.1908  noch ein gemütlicher Vorstadt-Platz. Die Trambahn mit der Linie 5 blieb dem Platz über 50 Jahre lang treu bis 06.06.1960. Eine etwas späte Ablösung kam am 8. November 1997 mit dem U-Bahnhof Candidplatz.

Auch das gibt es in München: der Candidplatz hat in seiner aktiven Zeit nur eine Trambahnlinie gesehen, nämlich die Linie 5, von den Münchnern  liebevoll auch „Kohlrabiexpress“ genannt, weil diese Linie lange über den Viktualienmarkt fuhr.

Auch das gibt es in München: der Candidplatz hat in seiner aktiven Zeit nur eine Trambahnlinie gesehen, nämlich die Linie 5, von den Münchnern  liebevoll auch "Kohlrabiexpress" genannt, weil diese Linie lange über den Viktualienmarkt fuhr.

1960 biegt ein Triebwagen der Linie 5 aus der Pilgersheimerstraße kommend in die Platzschleife ein.

1960 biegt ein Triebwagen der Linie 5 aus der Pilgersheimerstraße kommend in die Platzschleife ein.

Noch ein Alleinstellungsmerkmal des Candidplatz: er wurde nur von einzelnen Altwagen angefahren, kein M-Wagen kam hier je vorbei.

Noch ein Alleinstellungsmerkmal des Candidplatz: er wurde nur von einzelnen Altwagen angefahren, kein M-Wagen kam hier je vorbei.

U-Bahnhof Candidplatz

Der Bahnhof Candidplatz wurde vom U-Bahn-Referat der Stadt München zusammen mit dem Architekturbüro Egon Konrad geplant. Er liegt unter der Pilgersheimer Straße und im südlichen Bereich unter der Candidbrücke. Damit erschließt er einen dicht besiedelten Teil Untergiesings.

Der Bahnhof ist nach dem Maler und Bildhauer Pieter de Witte, genannt Pietro Candid benannt, der im 16. Jahrhundert für die Residenz und für Kirchen in München und Umgebung zahlreiche Kunstwerke und Altarbilder schuf.

Der in einer Kurve liegende Bahnsteig ist mit einer mittigen Stützenreihe versehen, um den Erd- und Verkehrsdruck der darüberliegenden Oberflächenbauten aufzunehmen, unter anderem kreuzt die Candidbrücke des Mittleren Rings den Bahnhof.

Der gesamte Bahnsteigbereich, also Wände, Säulen und Decken, ist in einem regenbogenartigen Farbverlauf bemalt. Am Nordende beginnt es mit violett und geht über rot, gelb und grün bis dunkelblau am südlichen Bahnsteigsende, wo über eine Rampe ein Sperrengeschoss erreicht wird. Die Farbgebung wurde nach entwürfen von Sabine Koschier ausgeführt.

Die Mittelstützen sind mit mattiertem Glas verkleidet, um eine Verschmutzung der Säulen selbst zu verhindern und die Farbflächen zu gliedern. Die ungewöhnliche Deckenform ist bedingt durch einen darüber verlaufenden Abwasserhauptkanal. Prinzipiell wäre sie zwar nur auf einer Seite nötig gewesen, wurde aber aus Symmetriegründen auf beiden Seiten gleich gestaltet.

Am Bahnhof Candidplatz begann der bergmännische Tunnelvortrieb für den Bau des südlichen Linienastes der U1 vom  Kolumbusplatz zum Mangfallplatz.

Text & Bilder: Florian Schütz | u-bahn-muenchen.de

Update November 2021



In der Süddeutschen Zeitung wird über ein großes Bauprojekt am Candidplatz berichtet, das den etwas unglücklich in die Verkehrswege gepressten Platz aufwerten soll.

© MVRDV

In der Süddeutschen Zeitung wird über ein großes Bauprojekt am Candidplatz berichtet, das den etwas unglücklich in die Verkehrswege gepressten Platz aufwerten soll.

© FMTM e.V.

Diese Dokumentation entstand mit der Unterstützung von Peter Hübner, Klaus Onnich, Dieter Kubisch, Florian Schütz und Frederik Buchleitner sowie dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Staatsarchiv München und besonders dem Stadtarchiv München. Zusammengetragen & umgesetzt hat diese Seite Reinhold Kocaurek.

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