Die Gesellschaft wurde am 6. Februar 1898 in Linden bei Hannover als Hannoversche Holzbearbeitungs- und Waggonfabriken (vorm. Max Menzel und Buschbaum & Holland) AG gegründet. Gegenstand des Unternehmens war der Betrieb einer Waggonbau-, Wagenbau- und Holzbearbeitungsfabrik, insbesondere zur Herstellung und Verwertung aller Arten von Eisenbahn-, Straßenbahn- und sonstiger Wagen, die Herstellung und Veräußerung aller zur Ausrüstung von Eisenbahn- und sonstigen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände. 1904 wurde die Firmenbezeichnung in Hannoversche Waggonfabrik AGund 1925 in Hannoversche Waggonfabrik AG (Hawa) geändert.,,Kurz nach der Deutschen Hyperinflation geriet HAWA erstmals in Insolvenz und riss damit das Bankhaus Ephraim Meyer & Sohn 1924 in ernste Zahlungsschwierigkeiten: Die Bank hatte eine einzulösende Garantie auf eine Anleihe der HAWA abgegeben und musste nun von einem durch die Reichsbank initiierten Konsortium von anderen Privatbanken gestützt werden. In der Folge verlor die Gründerfamilie Meyer ihre Anteile an der Bank; diese wurden vom Bankhaus Z. H. Gumpel übernommen. Am 14. Dezember 1931 musste die Hawa infolge der Weltwirtschaftskrise ein gerichtliches Vergleichsverfahren anmelden. Am 17. Februar 1932 wurde die Liquidation der Gesellschaft beschlossen.
Früheres, repräsentatives Verwaltungsgebäude der Hannoverschen Waggonfabrik (HAWA) an der Straße Göttinger Hof im Stadtteil Oberricklingen von Hannover. Das Gebäude wurde 1919 errichtet. Es folgte in seiner Archtitektur den Prinzipien von Peter Behrens, der einige Werkshallen für die HAWA entworfen hatte.
Quelle: Christian A. Schröder
Die Fabrik stellte Eisenbahnwaggons unter anderem für die Erstausstattung der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft her.
Straßenbahnen produzierte sie u.a. für die Straßenbahn Hannover, die Berliner Straßenbahn (TF 20/29 und T 24), die Straßenbahn Freiburg[, die Straßenbahn Gießen, die Hofer Straßenbahn, die Straßenbahn Den Haag und die Straßenbahn Trondheim.
Insgesamt stellte das Unternehmen in seiner rund 30-jährigen Geschichte etwa 45.000 Wagen für Eisen- und Straßenbahnen her. Im Ersten Weltkrieg wurden vermehrt militärische Eisenbahnwaggons zur Beförderung von Munition und Proviant produziert, ebenso Lazarett- und Feldküchenwagen.
Ehemalige Fabrikhalle der früheren Hannoversche Waggonfabrik (HAWA) am Schlorumpfsweg in Hannover-Ricklingen.
Quelle: Christian A. Schröder
Im Jahr 1929 kauften die Münchner Verkehrsbetriebe Trieb- und Beiwagen Typ F / f bei der HAWA. Damals sah der Briefkopf der Firma so aus.