Die Geschichte der SKF in Deutschland beginnt bereits vor der Gründung des schwedischen Mutterkonzerns 1907, nämlich im Jahr 1890 in Schweinfurt, als Wilhelm Höpflinger und Engelbert Fries zunächst die Deutsche Gussstahlkugelfabrik Fries & Höpflinger AG und dann 1893 in Düsseldorf eine eigene Verkaufsgesellschaft gründen. 1914 beteiligte sich SKF an der 1904 von Albert Hirth in Stuttgart-Bad Cannstatt gegründeten Norma Compagnie GmbH. Letztere gründete Hirth ursprünglich als Entwicklungsunternehmen für die ebenfalls von ihm gegründeten Fortuna-Werke. Norma produzierte, bevor die Firma Selbstständigkeit erlangte, in den Fabrikhallen der Fortuna-Werke. Ab 1925 verfolgte SKF in Deutschland gegenüber den Mitbewerbern eine aggressive Expansionsstrategie. Innerhalb des SKF-Konzerns ist die deutsche SKF GmbH, die ihren Sitz in Schweinfurt hat, seit 1929 der wichtigste Unternehmensteil. Damals erwarb SKF die Wälzlagerabteilung von Fichtel & Sachs (Schweinfurt), die Fries & Höpflinger AG (Schweinfurt), die Maschinenfabrik Rheinland (Krefeld), die Wälzlagerabteilung der Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken (DWM) (Berlin) und die Riebe-Werke (Berlin).
1931 wurde die Produktion in Schweinfurt und Stuttgart-Bad Cannstatt konzentriert und die Werke in Berlin und Krefeld nach und nach stillgelegt. Ein weiteres Werk befand sich bis 1945 in Erkner bei Berlin. Das Fusionsunternehmen firmierte unter dem Namen Vereinigte Kugellagerfabriken AG (VKF, ab 1953 SKF GmbH). Im Aufsichtsrat saßen u. a. Ernst Sachs, Peter Klöckner, Fritz Thyssen und Günther Quandt. VKF beherrschte 80 % des deutschen Marktes.