Die Firma Theodor Kiepe Düsseldorf war auch ein Lieferant elektrischer Ausrüstungen für Münchner Trambahnen. 1906 von Theodor Kiepe in Düsseldorf gegründet, war erstes Geschäftsfeld die Reparatur elektrischer Bogenlampen hauptsächlich für die damalige Straßenbeleuchtung. 1922 zog die Firma Kiepe nach Düsseldorf-Hassels, wo noch heute der Sitz der Firma ist. Kiepe stieg auch in den Bau elektrischer Antriebe für Trambahnen und Oberleitungsbusse ein. Ein frühes Beispiel ist der Fahrschalter im MVG Museum mit dem Firmenzeichen TKD. Moderne Kiepe-Schützenfahrschalter wurden erstmalig ab 1953 in den M 2.63 Triebwagen 774 und 775 erprobt. Auch die M 3.64 Triebwagen 776 – 810 erhielten diese modernen Fahrschalter und konnten damit ab 1954 als Zwillings- und Dreiwagenzüge eingesetzt werden. Da jedoch der elektropneumatische Antrieb der Kiepe-Fahrschalter immer wieder zu Problemen führte, wurden sie nicht weiter beschafft. 1973 war die Zeit als Familienunternehmen auch bei Kiepe abgelaufen und die Firma wurde vom belgischen Elektrounternehmens ACEC Charleroi übernommen. Als ACEC in den 80er Jahren aufgegliedert wurde, gelangte Kiepe Elektrik an die französische Firma Alsthom (heute Alstom). 1993 kaufte die AEG die Firma Kiepe Elektrik. Mit AEG gelangte Kiepe dann zur Fa. Adtranz. 1996 übernahm die Münchner Schaltbau Holding Kiepe, gab Kiepe aber schon 2002 an den Schienefahrzeughersteller Vossloh weiter. Ab da nannte sich die Firma dann Vossloh Kiepe. Vossloh Kiepe war auch maßgeblich an der Modernisierung der R 2.2 Triebwagen bei der HeiterBlick GmbH in Leipzig beteiligt. 2016 wurde Kiepe dann im Zuge der Neuorientierung der Firma Vossloh an das Münchner Knorr Bremse Holding verkauft. Bis heute ist die Firma Kiepe Electric GmbH ein weltweit führender Hersteller von Elektroantrieben für Eisenbahnen, Trambahnen, U-Bahnen und O-Busse und seit neuestem auch für Batteriebusse.