Die Kriegslinie III
Ab 19.Oktober 1944 wurde beschlossen in München den immer weiter schwierigen Trambahnbetrieb durch Ersatzbahnen zu unterstützen:
- es wurden dampfbetriebene Kleinbahnen als Ersatz für zerstörte Trambahnwagen oder zur Überbrückung zerstörter Infrastruktur eingesetzt. Diese Hilfszüge fuhren auch abwechselnd mit Schuttzügen auf den Strecken. Die Wagen waren damals entweder ganz offen oder notdürftig durch Hilfsdächer abgedeckt und hatten Holzbänke meiste längs zur Fahrtrichtung.
- es wurden die Reichbahn-Dampflinien geschaffen: sie fahren mit Dampfloks und Steuerwagen und haben die Einschränkung, nur auf geraden Strecken pendeln zu können.
- Ab 1.Februar 1945 wurde die Hilfsbahnlinie III eingerichtet. Sie verband den lenbachplatz Maximiliansplatz Wittelsbacher Platz Von der Tann Strasse Prinzregentenstrasse Widenmayerstrasse Maximiliansbrücke Bogenstrasse Äussere Wiener Strasse Grillparzerstrasse Orleansstrasse Ostbahnhof mit zwei Spitzkehren an der Widenmayerstrasse und Grillparzerstrasse.
- Ab 19. Februar 1945 werden die Dampf-Hilfsbahnlinien II und III vereinigt in die Linie II und fahren im 20 Minuten-Takt vom Kurfürstenplatz Lenbahplatz Oettingenstrasse Haidhausen zum Ostbahnhof.
- Schon ab dem 10.März 1945 fährt die Linie III wieder selbstständig vom Lenbachplatz zum Ostbahnhof.
- Ab dem 9.April 1945 ändert sich nun einiges auf den Dampf-Hilfsbahnstrecken: wegen des zunehmenden Güterverkehrs wird die Mitnahme von Personen stark eingeschränkt.
Nach dem Einmarsche der amerikanischen Truppen am 30.April 1945 wurde jeglicher Trambahn, Eisenbahn- und Busverkehr in München bis zum 22 Mai 1945 eingestellt. Die Hilfsbahnen und Dampf-Reichsbahn-Strecken gehörten damit auch der Vergangenheit an.
Die Hilfsbahn III unterwegs auf der Äusseren Wienerstraße
Diese Seite wurde mit den Daten und Bildern aus dem Archiv von Klaus Onnich und Recherchen von Reinhold Kocaurek in den Münchner und Bayerischen Archiven erstellt. Weitere Fotografen waren Dieter Kubisch, Frederik Buchleitner und Klaus Werner sowie viele andere.
Gestaltung & Zusammenstellung: Reinhold Kocaurek