Die Schleife am Gondrellplatz
Der Namensgeber für diese Wendeschleife in Kleinhadern ist Adolf Gondrell, geborener Adolf Grell, (* 1. Juli 1902 in München; † 13. Januar 1954 München) war ein deutscher Conférencier, Film- und Bühnenschauspieler. Die Münchner verdanken Alfons Gondrell einen tiefen Einblick in die Funktionsweise des Himmels bei Ankunft eines Einwohners dieser Stadt.
Als im Jahr 1958 die Trambahn den Gondrellplatz erreichte, wollte man die nach dem Krieg neu entstandenen Wohnanlagen in Kleinhadern mit der Trambahn an die Stadt anschließen.
Zur Streckenführung wählte man eine Trasse neben den neue Häuserblöcken Richtung Westen neben einem Feldweg ins Grüne. Als dann im Olympia-1972-Bauplan der Bau der Lindauer Autobahn A 96 und der Bau des Mittleren Rings sowie deren Verknüpfung geplant wurden, wurde diese Pfad die Autobahn, die Ammerseestraße, neben der heute noch die Trambahn verkehrt.
Der Gondrellplatz war anfangs gleich recht großzügig angelegt mit 3 Hinterstellgleisen und einem Überholgleis in der Schleife.
Die Kreuzung der Westendstraße mit dem Stegener Weg und die abbiegende Strecke waren anfangs noch ziemlich eine Überlandlinie.
Allerdings musste die 1958 etwas weiträumiger angelegte Trasse näher an die Bebauung umgelegt werden, um der Autobahn Platz zu machen, was in dem Streckenplan gut erkennen kann. unten (südlich) die alte Trasse von 1958 und nördlich (oben) davon die neue Trasse, die dem Autobahnbau der A96 nach Lindau Platz machte. Im Zuge der Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 1972 wurde die A 96 von München bis kurz hinter Oberpfaffenhofen gebaut, bis Germering (damals noch Anschlussstelle Unterpfaffenhofen) sechsstreifig. Dieses Teilstück wurde zuerst vierstreifig als B 12 neu ausgebaut.
Der Bau der Strecke fiel mit dem Bau der Häuserblöcke zusammen. Allerdings sind die Wohnblöcke schon wieder abgerissen und Neubauten sind entstanden. Die 3 Hinterstellgleise wurden 1984 von Gleisnetz abgetrennt, 1996 wurden die Hinterstellgleise dann entfernt.
Diese Bilder von 1960 zeigen eine gewisse Entspanntheit in der Pause an der Schleife Gondrellplatz. Die Autobahn existiert noch nicht und man fährt über das Land.
Heute ist die Strecke auf dem letzten Teil bis zur Schleife ein kleiner Trambahnurwald, durch den die Triebwagen fahren.
Linienchronik des Gondrellplatz
Die Linie 18 hat die Adresse Gondrellplatz seit dem 23.05.1993 bis heute auf dem Schild stehen.
Vom 01.06.1975 bis 19.10.1980 steuerte die Linie 20 vom Herkomerplatz den Gondrellplatz.
Im 21.Jahrhundert ist alles mit „30“ eine Baustellelinie: Linie 37 vom 20.03.2006 bis 17.04.2006 und 04.08.2008 bis 04.09.2008 und 03.08.2009 bis 14.09.2009 sowie vom 02.11.2009 bis 07.11.2009 und 12.08.2019 bis zum 25.08.2019.
Linie 37 mit R2 TW2151 an der Senftenauerstraße Richtung Gondrellplatz
Eine typische Baustellenlinie ist die Linie 38, die sporadisch auftaucht: vom 29.05.2007 bis 17.06.2007, vom 12.08.2019 bis zum 09.09.2019 und nochmal vom 08.06.2020 bis zum 10.06.2020 und das wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Am 27.8.2019 kommt der TW 2706 der Linie 38 von der Senftenauerstraße gleich am Gondrellplatz an.
Am 31.8.1998 wurde das Überholgleis aufgelassen und nicht mehr benutzt. Mitte September 1998 wurden dann die Gleise entfernt im Zuge der Gleiserneuerung dieser Schleife am Gondrellplatz. Diese Baustelle hat unser Fotograf Klaus Werner am 28.Oktober 1998 besucht. Die Hinterstellgleise waren bereits 1984 stillgelegt worden und verschwanden 1996, also 2 Jahre früher.
Gerade ein halbes Jahr ist R2-Wagen 2130 im Einsatz, als er im Juni 1996 die Endhaltestelle am Gondrellplatz erreicht und passiert dabei die wenig später entfernten drei Hinterstellgleise (Bild: Peter-Michael Hübner)
© FMTM e.V.
Diese Dokumentation entstand mit der Unterstützung von Peter Hübner, Klaus Onnich, Dieter Kubisch, Florian Schütz und Frederik Buchleitner sowie dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Staatsarchiv München und besonders dem Stadtarchiv München. Zusammengetragen & umgesetzt hat diese Seite Reinhold Kocaurek.