Die Geschichte der Münchner Posttrambahn
Es befällt einen manchmal so eine romatisierter Blick auf die „gute alte Zeit“. Wenn man aber dann viele Jahre sich durch Archive gräbt und den grandiosen Bilderschatz von Klaus Onnich einsehen darf und unser großes Vereins-Archiv benutzen kann, relativiert sich die Sicht auf die Dinge, in unserem Fall der Blick auf die Stadt München, deren Entwicklung und den Trambahnbetrieb, der ja direkt damit verbunden war und heute noch ist.
Die Geschichte der Posttrambahn in München hatte im 19.Jahrhundert eine gewisse Vorgeschichte, denn dieses Jahrhundert war wie kein anderes einerseits geprägt von Umbrüchen in der technischen Entwicklung und zum anderen von daraus resultierenden gesellschaftlichen Umbrüchen. In diesem Spannungsbogen war der Verkehr, also die Mobilität der Menschen, aber auch der Güter, von großer und zunehmenden Bedeutung. So versuchten schon die technischen Pioniere dieser Zeit 1840 eine Pferdebahn vom Schleißheim nach München zu etablieren für den Torftransport oder der bekannte Maschinenfabrikbesitzer Maffei 1856 eine Getreidebahn zwischen Schrannenhalle und Centralbahnhof einzurichten. Auch bei den Verhandlungen ab 1861 zur Errichtung einer Pferdebahn für München war in den Dokumenten immer wieder vom Güterverkehr auf den Schienen in der Stadt die Rede. Die erste reale Umsetzung dieses „Güterverkehrs“ war die ab 1895 in Diskussion stehende Nutzung der Münchner Trambahn für Postgüter zwischen den Postämtern, also Briefe, Pakete, Geldsendungen, Telegramme und Depeschen. Wir erzählen hier erstmals ausführlich die ganze Geschichte der Posttrambahn in München.