Gollierplatz Schleife

Die Schleife am Gollierplatz


Die meisten sprechen den Namen „Gollier“ französisch aus. Das klingt elegant, ist aber leider falsch. Der Straßenname verweist auf das Geschlecht der Gollier, eine bayerische Landadelsfamilie, die im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Die Namensgebung Münchner Straßen wurde in den Gemeindesitzungen des Magistrats vorgeschlagen und verabschiedet. 1877 wurde für das Westend die Straßennamen festgelegt.

Bereits in den „Eisenbahnstrecken- und Trambahn-Planungen“ von 1895 erscheint eine kühne Planung einer Trambahnstrecke direkt vom Sendlingertorplatz durch die Pettenkoferstraße an der Theresienwiese vorbei gradeaus weiter bis zum Ende der Gollierstraße. Damals endete die Trambahn in der Landsbergerstraße fast parallel dazu stadtauswärts noch an der Barthstraße, In der Barthstraße befand sich seit 1.5.1889 der Betriebshof 3 (alt) der Münchner Trambahngesellschaft.

Diese Planung wurde jedoch nie umgesetzt. 1907 wurde die Strecke zur Gollierstraße aus der Bayerstraße über die Katzmairstraße, später über die Heimeranstraße geführt.

Diese Planung wurde jedoch nie umgesetzt. 1907 wurde die Strecke zur Gollierstraße aus der Bayerstraße über die Katzmairstraße, später über die Heimeranstraße geführt.

Die Strecke zur Gollierstraße sollte die Neubaugebiete in diesem Bereich anschließen. Hinter der Bahnstrecke weiter westlich gab es damals nur Wiesen, Äcker und Pfade, daher auch der Name Westend, – das Ende der Stadt im Westen. Diese seltene Luftaufnahme ist auch aus dem Jahr 1895, als die Trambahnplanungen veröffentlicht wurden.

Die Strecke zur Gollierstraße sollte die Neubaugebiete in diesem Bereich anschließen. Hinter der Bahnstrecke weiter westlich gab es damals nur Wiesen, Äcker und Pfade, daher auch der Name Westend, - das Ende der Stadt im Westen. Diese seltene Luftaufnahme ist auch aus dem Jahr 1895, als die Trambahnplanungen veröffentlicht wurden.
Bitte keine Bedenken an unserem Orientierungssinn, aber der Zeichner dieser interessanten Grafik setzte den Süden nach oben, - also haben wie das Bild einfach umgedreht zur besseren Orientierung: Die erste Planung der Trambahn ins Westend durch die Bergmann und Gollierstraße bis zur Astallerstraße, damals ohne eine Wendeschleife. So wurde es aber nicht umgesetzt, die erste Linie ging durch die Katzmairstraße bis zur Astallerstraße, auch wieder zuerst ohne Wendeschleife.

Bitte keine Bedenken an unserem Orientierungssinn, aber der Zeichner dieser interessanten Grafik setzte den Süden nach oben, – also haben wie das Bild einfach umgedreht zur besseren Orientierung: Die erste Planung der Trambahn ins Westend durch die Bergmann und Gollierstraße bis zur Astallerstraße, damals ohne eine Wendeschleife. So wurde es aber nicht umgesetzt, die erste Linie ging durch die Katzmairstraße bis zur Astallerstraße, auch wieder zuerst ohne Wendeschleife.

Ab dem 2.September 1907 wurde ein Betriebsgleis durch die Kazmairstraße ab Trappentreustrstaße über die Astallerstraße und Golierstraße und Ridlerstraße bis zum Betriebshof in der Barthstraße gebaut.

Am 16.5.1908 fuhr der erste Trambahnwagen über die Katzmairstraße direkt bis zur Anstallerstraße. Damals war der Zweirichtungsbetrieb üblich und die Wagen „wendeten“ ohne Schleife. Die weitere Strecke zum Betriebshof in der Barthstraße war eine eingleisige Betriebsstrecke für ein- und ausrückende Triebwagen.

Außenansicht des Betriebsgebäudes des Depots 3 an der Barthstraße.

Außenansicht des Betriebsgebäudes des Depots 3 an der Barthstraße.

Dieser Gleisplan aus dem Jahr 1920 zeigt die Strecken der damaligen Zeit: über die Donnersbergerbrücke über die Trappentreustraße ging die Nord-Süd-Achse. Die Ost-Westachse ging durch die Landsbergerstraße und dazwischen lag der betriebshof 2 der Trambahn, der nur eingleisig angebunden war, einmal von der Gollierstraße und einmal von der Landsbergerstraße.

Dieser Gleisplan aus dem Jahr 1920 zeigt die Strecken der damaligen Zeit: über die Donnersbergerbrücke über die Trappentreustraße ging die Nord-Süd-Achse. Die Ost-Westachse ging durch die Landsbergerstraße und dazwischen lag der betriebshof 2 der Trambahn, der nur eingleisig angebunden war, einmal von der Gollierstraße und einmal von der Landsbergerstraße.

Ab dem 1. Mai 1927 wurde die Strecke durch die Kazmairstraße ab Trappentreustraße über die Astallerstraße, Gollierstraße und Ridlerstraße bis zur Barthstraße und weiter über die Westendstaße unter den beiden Bahnstrecken zur Zschokkestraße über die Schleife hinaus verlängert. Die Bauzeit für diesen Streckenabschnitt ging vom 16. März bis 31. Mai 1927 in Doppelgleis. Dabei ging auch am 1.Mai 1927 die Schleife Ridlerstr. / Astallerstr. in Betrieb.

An der Schleife gab es eine schicke Wartehalle für die Fahrgäste zurück in die Stadt.

Ab dem 1. Mai 1927 wurde die Strecke durch die Kazmairstraße ab Trappentreustraße über die Astallerstraße, Gollierstraße und Ridlerstraße bis zur Barthstraße und weiter über die Westendstaße unter den beiden Bahnstrecken zur Zschokkestraße über die Schleife hinaus verlängert. Die Bauzeit für diesen Streckenabschnitt ging vom 16. März bis 31. Mai 1927 in Doppelgleis. Dabei ging auch am 1.Mai 1927 die  Schleife Ridlerstr. / Astallerstr. in Betrieb. 

An der Schleife gab es eine schicke Wartehalle für die Fahrgäste zurück in die Stadt.
Die Schleife an der Gollierstraße

Die Kriegszerstörungen in der Ridlerstraße und Gollierstraße waren enorm.

Die Kriegszerstörungen in der Ridlerstraße und Gollierstraße waren enorm.

Die Kriegszerstörungen in der Ridlerstraße und Gollierstraße waren enorm.

Mit der Rückkehr des 19ers in die Landsberger Straße schickten die Verkehrsbetriebe ab März 1949 den Isartalbahnhof-10er ab Sendlinger Tor über die Theresienhöhe zur Ridlerschleife. Ab 1953 fuhr der 10er zur neuen Schleife Würzburger Straße, endete aber schon ab 1955 wieder über die Schleife im Westend. Zwischen 1959 und April 1963 drehte der 10er zumindest außerhalb der Stoßzeit noch über die Ridlerstraße, zur Hauptverkehrszeit fuhr die Linie weiter bis zum Gondrellplatz. Die Schleife blieb noch bis ca. 1972 befahrbar, danach erinnerten noch viele weiter Jahre Gleisreste an die Ridlerschleife. Zuletzt blieb entlang der kurvigen Streckenführung des 26ers an der Ecke Kazmair-/Astallerstraße die stumpfe Weiche übrig, die damit noch bis zur Stilllegung des Südwestnetzes im Mai 1993 befahren wurde.

Für die Freunde der Münchner Trambahnweichennummerierung hier noch der Weichenplan von der Gollierschleife.

Für die Freunde der Münchner Trambahnweichennummerierung hier noch der Weichenplan von der Gollierschleife.

Am 14.April 1963 ist Schluß für die Schleife  Ridlerstraße/ Astallerstraße: sie wird stillgelegt für Linienverkehr und im Jahr 1972 aufgelassen.

Ein Triebwagen der Linie 29 auf seiner Fahrt in der Gollierstraße stadtauswärts. Die Weiche ist die Abzweigung zur Gollierschleife über die Ridlerstrasse und Astallerstraße zurück zur Katzmairstraße.

Aufnahme: Dieter Kubisch (nur echt mit seinem Motorrad vorne im Bild)

Ein Triebwagen der Linie 29 auf seiner Fahrt in der Gollierstraße stadtauswärts. Die Weiche ist die Abzweigung zur Gollierschleife über die Ridlerstrasse und Astallerstraße zurück zur Katzmairstraße.

Aufnahme: Dieter Kubisch (nur echt mit seinem Motorrad vorne im Bild)

Der Triebwagen 2497 + Beiwagen 3497 an der Haltestelle Ridlerstraße auswärts im Mai 1991

Der Triebwagen 2497 + Beiwagen 3497 an der Haltestelle Ridlerstraße auswärts im Mai 1991

Im Oktober 2009 begann auf der Strecke Astallerstraße ab Kazmairstraße über die Gollierstraße bis Ridlerstraße der Rückbau der Gleise.

Im Oktober 2009 begann auf der Strecke Astallerstraße ab Kazmairstraße über die Gollierstraße bis Ridlerstraße der Rückbau der Gleise.
Im Oktober 2009 begann auf der Strecke Astallerstraße ab Kazmairstraße über die Gollierstraße bis Ridlerstraße der Rückbau der Gleise.

Die Linienchronik der hier wendenden Trambahnlinien

Die Linie 9 wendete ab 01.05.1927 bis zum Ende des 2.Weltkriegs auf der Schleife Gollierstraße.

Am 19. April 1957 fährt ein Wagen der Linie 9 durch die Ridlerstraße

Am 19. April 1957 fährt ein Wagen der Linie 9 durch die Ridlerstraße

Vom 24.10.1955 bediente die Linie 10 die Strecke von hier Westend (Schleife Gollier-/Ridler-/Astallerstraße) über die Heimeranstraße und Theresienhöhe durch die Bayerstraße zum Karlsplatz und Sendlinger-Tor-Platz über die Thalkirchner Straße den Isartalbahnhof bis zum 05.01.1959.

Der Typ E-Triebwagen 533 + mit seinem f-Beiwagen 1342 auf der Linie 10 am 19.April 1957 in der Wendeschleife Westend, Ridlerstraße.

Der Typ E-Triebwagen 533 + mit seinem f-Beiwagen 1342 auf der Linie 10 am 19.April 1957 in der Wendeschleife Westend, Ridlerstraße.

© FMTM e.V.

Diese Dokumentation entstand mit der Unterstützung von Peter Hübner, Klaus Onnich, Dieter Kubisch, Florian Schütz und Frederik Buchleitner sowie dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Staatsarchiv München und besonders dem Stadtarchiv München. Zusammengetragen & umgesetzt hat diese Seite Reinhold Kocaurek.

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