Die Schleife an der Hanauerstraße
Die Dachauer Straße Blick stadteinwärts, 1929, links mündet die Hanauer Straße ein. Hier hörte München auf, der nächste Ort war Moosach. Die Erschließung durch die Trambahn küsste diese Gegend aus dem Dornröschenschlaf.
In der Wendeschleife Hanauer Straße steht der legendäre Triebwagen Typ L auf der Linie 4. Er war der Vater der kurz danach gebauten M-Wagen.
Die Trambahn durch die Dachauer Straße bis nach Moosach kam erst am 23.11.1930. Bis dahin war die nächste Trambahnschleife die in der Baldurstraße beim Westfriedhof. Erst 1929 mit dem Bau der großen Wende- und Abstellanlage in der Orpheusstraße bis zur Hanauer Straße kamen die Schienen hier an.
Eine Schleife an der Hanauer Straße gab es zu verschiedenen Zeiten. Am 22.10.1929 wendete zum ersten Mal die Linie 4 über die Abstellanlage an der Orpheusstraße / Westfriedhof. Das wurde damals auch als Schleife an der Hanauer Straße bezeichnet. Die Gleisanlagen waren damals sehr komplex mit bis zu fünf Hinterstellgleisen und einer Wendeschleife sowie der Wendemöglichkeit über die Dachauer Straße. Der Baubeginn für diese Erweiterung des Münchner Trambahnnetztes erfolgte am 1. Dezember 1928. Damit entfiel auch die alte Schleife vor dem Westfriedhof an der Baldurstraße am 22.10.1929.
Schon ab dem 23.11.1930 ging die neue Strecke mit ca. 2100 m Länge durch die Dachauer Straße ab Orpheusstraße zur Bunzlauer Straße und weiter zum Bunzlauer Platz, dem Moosacher Bahnhof, weiter. Sie wurde in der Zeit vom 4. August bis 27. September 1930 bis Breslauer Straße gebaut und ab Oktober bis 21. November 1930 weiter zum Moosacher Bahnhof.
Diese Erweiterung war schon 1908 geplant, wie unser Plan zeigt, scheiterte aber auch an der Gemeinde Moosach. Als diese 1913 eingemeindet wurde zu München, waren diese Probleme schon mal entfallen.
Die Schliefe an der Hanauerstraße und Orpheusstra0e wurde am 17.1.1994 aufgelassen wegen dem Bau der U-Bahnlinie U1, hier dem Bau des Bahnhofs Westfriedhof.
Gut zu erkennen ist hier der markante Gaskessel, damit erkennt man alle Aufnahmen, die hier gemacht wurden. Hier war die Linie 4 vom 16.10.1906 (damals noch Baldurstraße) bis 28.5.1983 zuhause.
Als Ersatz für die Schleife an der Orpheusstraße während des U-Bahnbaus für die Linie U1 wurde in der Bauzeit vom 17.5.1993 – 28.10.1993 an der Hanauer Straße/östliche Dachauer Str. eine Ersatzschleife eingerichtet. Sie wurde am 9.5.1998 wieder aufgelassen. Ende April 1999 wurden dann die Gleise entfernt.
Seit dem 23.5.1993 kommt die Linie 21 an der Hanauer Straße vorbei. 1993/94 zum Bau der U-Bahn vom Rotkreuzplatz zum Olympia-Einkaufszentrum gab es einige gravierende Umleitungen für den Trambahnverkehr, in dessen Verlauf eine provisorische Wendeschleife für die Linie 21 von der Dachauer Straße seitlich in die Hanauer Straße gebaut wurde.
Im August 1995 drehte unser Kameramann Klaus Werner den Betrieb in dieser Wendeschleife. Nach den U-Bahn-Bauarbeiten verschwand diese Schleife wieder ebenso wie schon im Januar 1995 die Ausweiche für die Trambahnstrecke durch die Dachauer Straße nach Moosach.
Von 1993 bis 1994 gab es in der Dauchauer Straße auf der Höhe der Hanauer Straße eine Umfahrung der U-Bahnbaustelle. Unser leider verstorbener Autor & Fotograf Dieter Kubisch erwischte eine Linie 20 mit dem Triebwagen 2607 und Beiwagen 3521.
Nach dem U-Bahnbau des U-Bahnhofs Westfriedhof und der Verlängerung der U1 zum Olympia-Einkaufszentrum wurde eine abgespeckte Gleisversion im Bereich der Orpheusstraße eingerichtet.
Heute ist die Hanauer Straße nur noch eine Haltestelle der Linie 20 auf ihrem Weg, den sie seit dem 19.10.1980 nach Moosach nimmt.
Die Hanauerstraße war auch für die Linie 25 ab 05.10.1981 in der Hauptverkehrszeit, später ab 29.10.1988 auch dauerhaft bis 23.05.1993 der Startpunkt zur Fahrt nach Grünwald.
© FMTM e.V.
Diese Dokumentation entstand mit der Unterstützung von Peter Hübner, Klaus Onnich, Dieter Kubisch, Florian Schütz und Frederik Buchleitner sowie dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Staatsarchiv München und besonders dem Stadtarchiv München. Zusammengetragen & umgesetzt hat diese Seite Reinhold Kocaurek.